Mehr als 100 Millionen Zuschauer saßen allein in den USA beim Finale des Super Bowl vor den Fernsehgeräten. Die Möglichkeit, so viele Zuschauer zu erreichen, lassen sich freilich die Werbetreibenden und ihre Kunden nicht entgehen. Mehr als fünf Millionen US-Dollar kostet ein 30-Sekunden-Werbespot beim Super Bowl 2017.

Mehrere große US-Konzerne haben dieses Jahr den Event für Botschaften gegen die Einreisepolitik von Präsident Donald Trump genutzt. Der Zimmervermittler Airbnb, die Biermarke Budweiser und Coca-Cola warben in ihren Spots für Vielfalt und Toleranz und wandten sich damit gegen das Ansinnen Trumps, Bürger aus mehreren muslimischen Ländern die Einreise in die USA zu verbieten.

#WeAccept

Airbnb war am deutlichsten: Im 30 Sekunden langen Werbespot der Online-Plattform waren eine Reihe Gesichter von Menschen verschiedener Herkunft, Geschlechter und Alter zu sehen, darunter die Textzeile: "Egal wer du bist, woher du kommst, wen du liebst oder anbetest, wir gehören alle dazu. Die Welt ist umso schöner, je mehr wir das akzeptieren."

Superbowl TV

Unter dem Twitter-Hashtag #WeAccept forderte das kalifornische Unternehmen zur Toleranz auf. Airbnb-Chef Brian Chesky kündigte wenige Sekunden nach der Ausstrahlung des Werbefilms beim Kurzmitteilungsdienst Twitter zudem an, seine Firma werde in den kommenden vier Jahren insgesamt vier Mio. Dollar (3,7 Mio. Euro) an die Flüchtlingshilfsorganisation International Rescue Committee (IRC) spenden.

"America the Beautiful"

Im Werbespot von Coca-Cola wird das patriotische Lied "America the Beautiful" in verschiedenen Sprachen gesungen, dazu erscheinen Bilder von Menschen verschiedenen Alters und verschiedener Kulturen. Diese Werbung, die schon 2014 während des Super Bowl lief, habe die meisten positiven Nachrichten auf Twitter ausgelöst, erklärte das Marktforschungsunternehmen TD America Ad Challenge.

Coca-Cola

Die US-Biermarke Budweiser aus dem multinationalen Konzern Anheuser-Busch InBev betonte zwar, sie habe mit ihrem Spot während des Super Bowl keine politische Botschaft aussenden wollen. Erzählt wird allerdings die Geschichte von Gründer Adolphus Busch, der aus Deutschland in die USA einwanderte. Trump-Kritiker lobten die Werbung, es gab aber auch Boykott-Aufrufe.

budweiser

Fox lehnte Spot als "offen politisch" ab

Als "offen politisch" wies der Sender Fox zunächst die Werbung der Baumarktkette 84 Lumber ab. Die Firma änderte sie ab und blieb mit einem Trick bei ihrer ursprünglichen Botschaft: Eine Mutter und ihre Tochter sind unterwegs – vermutlich durch die mexikanische Wüste in Richtung USA. Darauf folgt der Hinweis, sich den ganzen Spot online anzuschauen. Auf Youtube ist dann in einem Fünf-Minuten-Film zu sehen, wie die beiden vor einer großen Mauer ankommen, die sie nicht überwinden können. Es folgt die Botschaft: "Der Wille zu siegen ist hier immer willkommen."

84 Lumber

In der Halbzeit trat Lady Gaga auf und richtete einen patriotischen Appell an die Vereinigten Staaten. Die 30-Jährige sang ein paar Zeilen aus den Titeln "This Land Is Your Land" von Woody Guthrie sowie "God Bless America" von Irving Berlin. (red, APA, 6.2.2017)

Hier eine Auswahl weiterer Super-Bowl-Spots 2017

Snickers

SnickersBrand

Nintendo: Switch

Nintendo

T-Mobile mit Justin Bieber

T-Mobile

Google: Home

Google

Coca-Cola: Love Story

Love Kids

Pepsis LifeWater

LIFEWTR

Lady Gaga für Tiffany

Tiffany & Co.

Mr. Cleain mit Cleaner of Your Dreams

Mr. Clean

Bai Bevereges mit Justin Timberlake und Christopher Walken

Bai Antioxidant Infusions

Kia Motors mit Hero's Journey

Kia Motors America

Audi mit Daughter

Audi USA

Intel: Brady Everyday

Intel

Bush mit "Buschhhhh"

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Busch Beer