London – Die britische Premierministerin Theresa May will so schnell wie möglich ein Abkommen mit Brüssel über die Rechte von EU-Bürgern in Großbritannien und Briten in der EU schließen. Das sagte May am Montag bei einer Debatte im britischen Parlament. "Ich will, dass das so schnell wie möglich vereinbart wird, weil es in aller Interesse ist", sagte May.
Bisher hat jeder EU-Bürger das Recht, in einem anderen EU-Land zu leben und zu arbeiten, doch das soll sich nach dem Willen der britischen Regierung in Zukunft ändern. Unklar ist, was mit den EU-Bürgern geschehen soll, die bereits im Land sind.
Eine einseitige Zusage Großbritanniens an die rund drei Millionen EU-Bürger, die in Großbritannien leben und arbeiten, lehnte May erneut ab. Das sei "nicht der richtige Weg nach vorne", sagte sie. May fordert im Gegenzug eine Garantie für die rund eine Million Briten, die ihren Wohnsitz in EU-Ländern haben.
Das britische Parlament ist derzeit mit dem geplanten Brexit-Gesetz beschäftigt. May will sich von den Abgeordneten die Vollmacht geben lassen, um den EU-Austritt einzuleiten. Eine erste Hürde hat der Gesetzentwurf im Unterhaus bereits genommen. Eine zweite Abstimmung ist für diesem Mittwoch geplant. Anschließend muss er noch dem Oberhaus vorgelegt werden. Bis zum 7. März soll der Gesetzgebungsprozess abgeschlossen sein. Spätestens Ende März will May Brüssel von dem Austrittswunsch ihres Landes in Kenntnis setzen. Erst danach können die Verhandlungen beginnen. (APA, 6.2.2017)