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Sicherheitskräfte nahe des Anschlagsortes in Kabul am Dienstag.

Foto: AP Photos/Massoud Hossaini

Kabul – Bei einem Selbstmordanschlag vor dem Obersten Gerichtshof Afghanistans sind in der Hauptstadt Kabul mindestens 22 Menschen getötet und 41 verletzt worden. Unter den Todesopfern seien neun Frauen, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Dienstagabend (Ortszeit). Auch der Angreifer sei ums Leben gekommen. Außerdem seien 41 Menschen verletzt worden, darunter neun Frauen und zwei Mädchen.

Die Trauma-Klinik der italienischen Nichtregierungsorganisation Emergency meldete, bei ihnen seien fünf Menschen in kritischer Verfassung eingeliefert worden. Der Täter sei zu Fuß gewesen und habe seine Sprengladung auf einem Parkplatz vor dem Gericht gezündet, sagte ein Sprecher der Polizei. Dort parkten Anrainer eines nahen Wohnblocks und Angestellte des Gerichts. Der Mann habe jene Zeit abgepasst, zu der Besucher und Angestellte nach Hause gehen wollten. Alle Opfer seien Zivilisten.

Bisher hat sich keine Extremistengruppe zu der Tat bekannt. Die radikalislamischen Taliban greifen seit Jahren Gerichte und ihre Mitarbeiter an. Sie wollen, dass in Afghanistan ausschließlich das islamische Scharia-Gesetz gilt.

(APA, Reuters, red, 7.2.2017)