Wien – Österreich liegt innerhalb der OECD-Länder bei der Forschungsintensität an fünfter Stelle. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) blieben 2016 stabil bei 3,07 Prozent. Nur Israel, Südkorea, Japan und Schweden weisen laut einem aktuellen OECD-Bericht höhere Werte auf.

Bruttoinlandsausgaben für F&E in Österreich sind laut den jüngsten OECD-Schätzungen von 2015 auf 2016 von 10,4 auf 10,7 Mrd. Euro gestiegen. Für die meisten Länder werden Zahlen aus 2015 und teilweise noch 2014 Zahlen verwendet.

Pro Kopf weisen die Schweiz vor den USA, Schweden, Israel und Österreich die höchsten F&E-Ausgaben auf Basis 2015 aus.

Im gesamten OECD-Raum sind die F&E-Ausgaben 2015 real um 2,3 Prozent gestiegen. Aufgrund gestiegener BIP blieb die sogenannte F&E-Intensität stabil bei 2,4 Prozent. Unternehmen steigerten ihre F&E-Ausgaben um 2,5 Prozent. Ihr Anteil macht 68,8 Prozent der Gesamtsumme aus. Auf universitärer Ebene stiegen die F&E-Ausgaben um 2,1 Prozent (Anteil: 17,7 Prozent), die rein staatlichen F&E-Ausgaben wuchsen um 1,8 Prozent (11,1 Prozent).

In der EU lag die Forschungsintensität 2015 bei weiter bei 1,95 Prozent, was vor allem auf Deutschland mit 2,9 Prozent, Frankreich mit 2,2 Prozent und Großbritannien mit 1,7 Prozent zurückzuführen sei, so die OECD am Dienstag in einer Pressemitteilung.

China nähert sich dem OECD-Schnitt

China hat sich mit 2,07 Prozent weiter dem OECD-Schnitt angenähert. Israel konnte nach zwei Jahren an zweiter Stelle mit 4,25 Prozent vor Korea mit 4,23 Prozent wieder den Spitzenplatz belegen. Japan kam auf 3,49 Prozent, Schweden auf 3,26 Prozent.

Zum Vergleich: Die USA kommen auf 2,79 Prozent und das Nicht-OECD-Land China auf 2,07 Prozent. Die USA stehen für 40 Prozent der gesamten F&E-Ausgaben der OECD-Länder. Die F&E-Ausgaben von China entsprechen bereits 81 Prozent des USA-Niveaus und liegen 9 Prozent über dem EU-Wert.

Seit 2010 haben laut OECD die staatlichen F&E-Investitionen real um 2,4 Prozent abgenommen. Ihr Anteil an den gesamten F&E-Ausgaben ging von 31 auf 27 Prozent zurück. 2016 gewährten 29 OECD-Länder sowie einige Schwellenländer Steuervergünstigungen für Unternehmensausgaben in F&E. Ihr Anteil an den gesamten staatlichen F&E-Ausgaben stieg von 37 Prozent 2006 auf 45 Prozent 2014. Gleichzeitig wurden 6,4 Prozent der F&E in Unternehmen direkt aus staatlichen Mitteln finanziert. Frankreich, Russland und Korea boten die größten finanziellen Unterstützungen, die USA, Frankreich und China die großzügigsten steuerlichen Vorteile.

Im vergangenen Jahr sind die staatlichen Ausgaben für F&E kaum gewachsen. Weiterhin die wichtigste Triebkraft ist die Privatwirtschaft geblieben. Von den 16 OECD-Ländern, für die Daten für 2016 vorliegen, sind die staatlichen F&E-Ausgaben nur in den USA gestiegen, in den anderen OECD-Ländern blieb das Niveau weitgehend konstant. (APA, 7.2.2017)