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Foto: Reuters/Foeger

Loosdorf/Wien – Busreisende sind für Betreiber von Autobahn-Raststätten in gewisser Hinsicht wie Heuschrecken: Ihr in der Regel 30- minütiger Aufenthalt hat hauptsächlich ein Ziel – ein erleichterndes. Im Schwarm geht es raus aus dem Bus, rein auf die Toilette. Zwar müssen derart Bedürftige mittlerweile einen Obolus entrichten, den sie in Form eines Gutscheins anschließend in Konsumierbares umtauschen können. Doch im Grunde füllten sie Raststättenkassen nur wenig, lautet eine der Klagen der Betreiber.

Das Geschäft sei kein einfaches, heißt es seit Jahren. Stagnierende Umsätze waren einer der Gründe, dass Kris Rosenberger, Ex-Chef gleichnamiger Restaurantkette, 2013 an zwei chinesische Familien verkaufte. Jetzt holt das Unternehmen amerikanische Verstärkung ins Haus: Die Fastfoodkette Burger King wird in zwölf der 17 Rosenberger-Lokale einziehen und darin ihre Laberl braten.

Einzelheiten zur Ausgestaltung des Wie, Wann und Wo der Kooperation sind zwar laut Rosenberger-Marketingmanagerin Jutta Wollner noch nicht fixiert: "Die Eröffnung der ersten beiden Restaurants ist für die zweite Jahreshälfte 2017 ins Auge gefasst. Details werden im April festgelegt."

US-Vorbild

Dafür nennt sie das Ziel, das mit der Kooperation erreicht werden soll: die Raststätte der Zukunft. Und in dieser sieht es Wollner zufolge aus wie "in American Food Halls" – ein großes Essenssortiment für die unterschiedlichen Geschmäcker, mit unterschiedlichen Gastronomietypen. Erreichen will man damit alle Zielgruppen: von Geschäftsreisenden oder Müttern mit Kindern, die bedient werden wollen und auf frisch zubereitete regionale Speisen Wert legen, Familien, die sich in eine Burger- und Schnitzelfraktion spalten, Gruppenreisende, die sich nach erfolgter Pinkelpause im Bus ein warmes Fleischlabersemmerl einverleiben wollen bis hin zu den eingeschworenen Fastfoodfans.

Die Joint Venture Partner Burger King (repräsentiert durch die TQSR Holding und Development als Masterfranchisee) und Rosenberger halten an der neuen Versorgungsgesellschaft für Autobahnnutzer namens RBT Quick Service Restaurants 49 bzw 51 Prozent. Die bisher 800 Rosenberger-Mitarbeiter bleiben laut Wollner weiterhin "bei uns angestellt, wir werden wahrscheinlich sogar noch mehr brauchen".

Schnell fahren, schnell essen

Für TQSR-Chef Hartmut Graf kann es zwar gewisse Synergien geben, doch rechnet er damit, in den neuen Standorten zwischen 20 und 25 Personen neu zu beschäftigen – die nach den Konzernvorgaben geschult werden. Burger King wird mit der Kooperation 16-mal entlang heimischen Autobahnen vertreten sein. Graf treibt entsprechend eines Development Agreements mit der Fastfoodkette die Expansion in Österreich stark voran. Bis 2020 will er 40 neue zu den derzeit 42 Standorten hinzugefügt haben. Studien belegten: "Schnelles Essen liegt im Trend der Zeit." (kat, 9.2.2017)