St. Moritz präsentierte sich am Samstag großteils von einer sehr schönen Seite.

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Manche Streckenabschnitte aber waren immer wieder in dichten Nebel gehüllt. Ein faires Rennen wäre nicht durchführbar gewesen.

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Läufer wie Matthias Mayer hatten während des Verschiebungsmarathons viel Zeit für den einen oder anderen Scherz.

St. Moritz – Auf den ersten Blick schien alles perfekt. Samstagmittag, strahlender Sonnenschein. Tausende Zuschauer. Die meisten natürlich aus der Schweiz. Und die Schweizer hatten eine große Hoffnung: Beat Feuz. Vor zwei Jahren hatte er in Beaver Creek beim Erfolg seines Landsmannes Patrick Küng Abfahrtsbronze gewonnen.

Aber im oberen Streckenteil der Corviglia fiel Nebel ein. Und der wollte nicht mehr verschwinden. Immer wieder wurde das Rennen, das um 12 Uhr hätte gestartet werden sollen, verschoben. Um 14.15 Uhr kam die Absage. Die Abfahrt soll nun bereits am Sonntag nach der Damen-Abfahrt, ab 13.30 Uhr in Szene gehen. Das Damen-Rennen wurde auf 11.15 Uhr vorverlegt.

Termin-Konflikt mit Biathlon-WM

Beide Abfahrten am Sonntag stellen die Veranstalter vor eine große Herausforderung, weil die Umbauten (Kameras, Zeitnehmung) viel Zeit in Anspruch nehmen. Außerdem kommt es auch zu einer Termin-Überschneidung mit der Biathlon-WM in Hochfilzen, wo am Sonntag ebenfalls zwei Bewerbe auf dem Programm stehen.

Herren-Cheftrainer Andreas Puelacher begrüßte die Absage am Samstag: "Ein faires Rennen wäre unmöglich gewesen. Um 14 Uhr habe ich mir gedacht, es könnte gehen, aber dann hat sich wieder eine Wolkenbank gebildet. Da war es klar, dass wir zusammenpacken können."

Warterei kostete Energie

Auch die Athleten waren mit der Entscheidung einverstanden. "Die Verhältnisse sollten für alle gleich sein, das wäre heute nicht gegeben gewesen", sagte Vincent Kriechmayr. Der Oberösterreicher hatte am Freitag klare Trainingsbestzeit aufgestellt. Die Warterei, sagte sein Teamkollege Max Franz, habe "einiges an Energie" gekostet. "Ich habe mich heute sicher sechs, sieben Mal angezogen."

Am wenigsten gestört hat die Absage wohl Hannes Reichelt. Der Salzburger war nicht ganz fit. "Wegen meiner Magen-Darm-Geschichte, sehe ich es eher als Vorteil, dass nicht gefahren worden ist."

Bei einer Verschiebung der Herren-Abfahrt auf Mittwoch hätte es für die Verbände ein weiteres Problem zu lösen gegeben. Dann nämlich hätten zusätzliche Schlafmöglichkeiten organisiert werden müssen. So aber können die Techniker die Zimmer der Abfahrer übernehmen. (11.2.2017, Birgit Riezinger aus St. Moritz)