Juba – Ein General der südsudanesischen Armee hat der eigenen Führung ethnische Säuberungen und Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung vorgeworfen und seinen Rücktritt erklärt. Er habe das Vertrauen in Präsident Salva Kiir und die Militärführung verloren, schrieb Thomas Cirillo Swaka am Samstag in einem Brief an das Staatsoberhaupt.

In dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorlag, behauptet Swaka, der Militärkonflikt in seinem Land sei genau geplant und gezielt ausgeführt worden. Stammesmilizen hätten den Präsidenten unterstützt.

Seine Sicht der Dinge widerspricht der gängigen Interpretation, wonach der blutige Bürgerkrieg im Südsudan 2013 einem Machtkampf zwischen Präsident Kiir und seinem ehemaligen Vize Riek Machar entsprungen war. Die beiden gehören unterschiedlichen Ethnien an.

Zehntausende Menschen sind dem Konflikt zum Opfer gefallen. Jüngsten Erhebungen des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR zufolge hat die Zahl der aus dem Südsudan Geflüchteten die Marke von 1,5 Millionen überschritten. Damit ist die Flüchtlingskrise im Südsudan laut UNHCR die drittgrößte weltweit nach Syrien und Afghanistan. (APA, 11.2.2017)