Jeder weiß, wie gut Tiramisu schmecken kann, sein Ruf eilt ihm voraus. Weich und cremig – diese Delikatesse ist köstlich und sehr einfach zuzubereiten. Das beste Ergebnis erreicht man mit frischen Zutaten. Dies gilt vor allem für die Eier. Die Tradition verlangt Eier vom Legetag, was folgende Begründung hat:

In der Vergangenheit wurde das "uovo sbattuto" zum Frühstück zubereitet. Man brach ein frisches Ei in ein Glas und schlug es mit Zucker zu einer lockeren Crème. Dann fügte man Kaffee oder heiße Milch für Kinder und Marsala oder Anislikör für Erwachsene hinzu. Aus dieser Rezeptur entstand die Mascarponecrème, die die Grundlage von Tiramisu ist.

Foto: Alessandra Dorigato

Geschichte

Die Herkunft des Tiramisus ist unklar und mit vielen Legenden verbunden.
Die offizielle Version geht ins 17. Jahrhundert zurück, als Cosimo de Medici, Großherzog der Toskana, nach Siena reiste. Sein Gusto nach Süßem eilte ihm voraus, daher bereiteten ihm die Zuckerbäcker von Siena etwas besonders Köstliches mit einfachen Zutaten vor. Da das Tiramisu zur Ehre des Großherzogs kreiert wurde, hieß es damals "zuppa del duca", die "Herzogssuppe". Als Cosimo abreiste, nahm er das Rezept nach Florenz mit und so verbreitete sich die Süßspeise in kürzester Zeit in den Höfen Norditaliens.

Es waren die venezianischen Kurtisanen, die dieser Süßspeise den aktuellen Namen Tiramisu gaben. Aphrodisierende Eigenschaften wurden ihm zugeschrieben. Diese Idee war in der Republik Venedig so sehr verbreitet, dass Adelige vor galanten Treffen oder Festen große Portionen der "Herzogssuppe" aßen, um ihre Virilität zu steigern. Wortwörtlich übersetzt heißt Tirami su: "Richte mich auf!".

Foto: Alessandra Dorigato

Zutaten

  • 3 große Eier – sehr frisch und gut gekühlt
  • 500 g Mascarpone
  • 100 g Kristallzucker
  • 300 g Biskotten (ich greife hier lieber zu den dünneren)
  • 2 EL Likör (ich verwende Rum oder Marsala)
  • 300 ml Espresso (die Menge hängt von der Größe der Biskotten ab)
  • Kakaopulver (kein Instantkakao)
  • 1 Prise Salz
Foto: Alessandra Dorigato

Zubereitung

Eiweiß gut vom Dotter trennen. Zucker in zwei Teile á 50 g teilen.
Eigelb mit 50 g Zucker schaumig schlagen bis die Masse hellgelb und sehr cremig ist. Den Likör langsam in die Crème einrühren. Danach den Mascarpone löffelweise unterheben (beziehungsweise wenn sie mit einer Küchenmaschine arbeiten auf kleiner Stufe vorsichtig unterrühren.)

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Die Schüssel und die Rührbesen sorgfältig waschen, bevor man damit das Eiweiß schlägt.

Das Eiweiß mit einer Prise Salz fest schlagen, ganz langsam 50 g Zucker einstreuen, damit die Masse nicht zusammenfällt. Erneut das Eiweiß schlagen. Die Masse ist fest genug, wenn der Schnee nicht herausfällt, wenn man die Schüssel umdreht oder wenn beim Herausziehen des Mixerbesens der Zipfel des Schnees stehen bleibt.

Foto:Alessandra Dorigato

Langsam mit einem Handbesen den Eischnee unter die Dotter-Zucker-Mascarponemasse heben. Die fertige Mascarponecrème in den Kühlschrank stellen, damit sie gut gekühlt wird.

Foto:Alessandra Dorigato

Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um den Espresso zuzubereiten.

Foto: Alessandra Dorigato

Eine Form (30x20 Zentimeter) nehmen und den Boden mit der kalten Mascarponecrème dünn bedecken. Jetzt die Biskotten auf eine Seite nur eine Sekunde im warmen, bitteren Kaffee eintunken, damit sie nicht auseinanderfallen. Diese so auf die Mascarponecrème auflegen, dass sie möglichst eben liegen und die Mascarponecrème dicht vollständig bedecken. Mit der Mascarponècreme die Biskotten bedecken. Man sollte bei diesem Schritt die Biskotten gerade nicht mehr sehen. So wechselt man die Schichten ab, solange man dafür Zutaten hat. Die Crèmeschicht bildet den Abschluss.

Foto: Alessandra Dorigato

Das Tiramisu für mindestens zwei Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Am besten bereitet man es am Tag davor zu, damit sich die Biskotten mit der Mascarponecrème gut verbinden.

Kurz vor dem Servieren mit Kakaopulver bestreuen. Am besten funktioniert das, wenn man diesen durch ein Sieb rüttelt und je nach Geschmack des Gastes in der Dicke variieren kann. 

Foto: Alessandra Dorigato

Buon appetito!

Hier geht's zum Biancomangiare AModoMio-Rezept. (Alessandra Dorigato, 14.2.2017)