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Der Haussegen hängt schief.

Foto: AP/Potts

Leicester – Im Kampf gegen einen historischen Absturz hat Claudio Ranieri die Spieler von Englands Fußballmeister Leicester City unter Druck gesetzt. Der Trainer des Champions, der in akuter Abstiegsgefahr schwebt, deutete an, dass einige der Stars ihren Stammplatz verlieren könnten.

Die Mannschaft mit dem ehemaligen ÖFB-Teamkapitän Christian Fuchs, der am Sonntag beim 0:2 (0:2) in Swansea zur Pause ausgewechselt wurde, hat in den sechs Meisterschaftsspielen 2017 erst einen Punkt geholt und kein einziges Tor erzielt. Swansea hat vier seiner jüngsten sechs Spiele gewonnen und Leicester überholt, die "Foxes" haben als 17. nur noch einen Punkt Vorsprung auf die Abstiegsränge. Nach 25 Runden hält Leicester City bei 21 Zählern, schlechter stehen nur Hull City (20), Crystal Palace und Sunderland (jeweils 19) da. Zum selben Zeitpunkt vor einem Jahr lag Leicester mit 53 Punkten schon überlegen in Führung.

Der bis dato letzte Meister, der absteigen musste, war Manchester City 1938. Einen derartigen Absturz will Leicester City auf jeden Fall vermeiden. "Natürlich muss ich etwas ändern. Wir haben zwei Probleme – wir kassieren Tore und schießen keine", sagte Ranieri. Auf die Frage, ob er gegenüber den erfolgreichen Spielern der vergangenen Saison zu loyal gewesen sei, meinte der Italiener: "Könnte sein. Es ist schwer, wenn du so etwas Gutes erreicht hast. Du willst ihnen eine Chance geben, zwei Chancen, drei Chancen. Aber vielleicht ist es jetzt zu viel." Jamie Vardy, Riyad Mahrez und Danny Drinkwater, die großen Anteil am sensationellen Titel hatten, spielen in dieser Saison weit unter den Erwartungen und könnten bald auf der Ersatzbank sitzen.

Rückendeckung für Ranieri

Leicester ist noch in der Champions League (nächste Woche im Achtelfinale gegen Sevilla) und im FA Cup (am Samstag gegen Millwall) vertreten, aber der Kampf um den Klassenerhalt hat nun absolute Priorität. "Unser Kopf ist in der Premier League", betonte Ranieri. "Wir haben seit zehn Stunden kein Tor geschossen, und wir müssen eine Lösung finden, weil es nicht möglich ist, dass in dieser Saison alles falsch ist", sagte der Coach, der von der Clubführung volle Rückendeckung erhalten hat.

Der Italiener genieße die "uneingeschränkte Unterstützung" des Vereins, hieß es kürzlich in einer Aussendung. Zuvor hatten englische Medien schon berichtet, der 65-Jährige stehe vor der Ablöse. "Ich denke, diese Aussendung ist für die Medien bestimmt", sagte Ranieri, der vor einem Monat von der Fifa als Welttrainer des Jahres 2016 ausgezeichnet worden war. Gleichzeitig betonte er, dass der thailändische Clubchef Vichai Srivaddhanaprabha für die Aussendung verantwortlich sei. "Ich habe ihn nicht darum gebeten." (fri, APA, 13.2.2017)