Vor dem Hintergrund einer schwächeren Passagierentwicklung in den letzten Jahren und einem Trend zu größeren Flugzeugen, ist für die Analysten der Bedarf nicht mehr ganz so offensichtlich.

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Schwechat – NÖAAB-Obmann Innenminister Wolfgang Sobotka hat mit Unverständnis auf die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes reagiert, die Errichtung der 3. Piste auf dem Flughafen Wien zu untersagen. Der Airport sei der Jobmotor in der Ostregion. "Eine völlig unverständliche Entscheidung gefährdet gerade in einer Zeit, wo eine halbe Million Menschen in Österreich arbeitslos sind, tausende Jobs."

"Wenn der Flughafen kein Wachstumspotenzial mehr hat, gibt es auch keinen Wachstumsimpuls für die Ostregion mehr. Aus dem Jobmotor Flughafen wird dann eine stotternde Maschine, die kaum mehr abheben kann", betonte Sobotka am Montag in einer Aussendung.

Die Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB) sehen dagegen Positives am Nein des Bundesverwaltungsgerichts (BVwG) zu einer dritten Piste in Schwechat. Demnach würden die Einsparungen die negativen Effekte der Entscheidung übertreffen.

Positive Bewertungseffekte

Obwohl die Absage des BVwG bei einer ersten Betrachtung negativ klingen könnte, seien positive Bewertungseffekte für die Flughafen-Aktie hervorzuheben, schreibt RCB-Analyst Bernd Maurer in einer Studie zu den Aktien von Flughafen Wien am Freitag. Die positiven Effekte durch den Entfall zusätzlicher Baukosten im Rahmen von 1,25 Milliarden Euro würden die negativen Konsequenzen durch langfristig niedrigere Wachstumsaussichten und höhere durchschnittliche Kapitalkosten überwiegen, konstatiert Maurer.

"Vor dem Hintergrund einer schwächeren Passagierentwicklung in den letzten Jahren und einem Trend zu größeren Flugzeugen hatte sich der Bedarf nach einer dritten Piste ohnehin verschoben und war zunehmend unsicher geworden", heißt es in dem RCB-Update weiter.

Nun empfiehlt die RCB die Aktien des Flughafens Wien also zum Kauf. Ihr Anlagevotum für die Papiere stufte die RCB von "Hold" auf Buy" hoch. Ihr Kursziel wurde von 28,00 auf 31,00 Euro erhöht.

Beim Gewinn je Aktie erwarten die Raiffeisen-Analysten 0,89 Euro für 2016 sowie 1,31 bzw. 1,44 Euro für die beiden Folgejahre. Ihre Dividendenschätzung je Titel beläuft sich auf 0,63 Euro für 2016 sowie 0,64 bzw. 0,65 Euro für 2017 bzw. 2018.

Am Montagvormittag notierten die Flughafen-Wien-Titel an der Wiener Börse mit minus 0,30 Prozent bei 26,37 Euro. (APA, 13.2.2017)