8.626 neue Staatsbürgerschaftsnachweise wurden im Vorjahr für eingebürgerte Personen gedruckt.

Foto: HANS KLAUS TECHT

Wien – 8.626 Menschen wurde 2016 die österreichische Staatsbürgerschaft zuerkannt. Das ist ein Anstieg von 4,4 Prozent gegenüber dem Jahr 2015. Von den neuen Österreichern besaßen zuvor 1.262 Personen (14,6 Prozent) die Staatsbürgerschaft von Bosnien und Herzegowina, 820 von der Türkei (9,5 Prozent), 752 von Serbien (8,7 Prozent), 456 vom Kosovo (5,3 Prozent), 337 von der Russischen Föderation (3,9 Prozent) sowie 332 von Afghanistan (3,8 Prozent).

Mit 53,6 Prozent gibt es einen deutlich weiblichen Überhang bei den Eingebürgerten. Mehr als ein Drittel der Neoösterreicher wohnt in Wien (3.055 Fälle), dahinter folgen mit Abstand Oberösterreich (1.519) und Niederösterreich (1.154). Die wenigsten Einbürgerungen wurden mit 170 im Burgenland lebenden Personen verliehen. 96 Personen wurde die Staatsbürgerschaftsurkunde an ihre Hauptwohnsitzadresse im Ausland geschickt.

35 Prozent aller Eingebürgerten wurden bereits in Österreich geboren, 37,2 Prozent waren unter 18 Jahre alt. Die Einbürgerungsquote, also der Anteil der Eingebürgerten an allen in Österreich lebenden Ausländern, betrug wie schon 2015 0,7 Prozent. 1.224 Personen oder 14,2 Prozent waren anerkannte Flüchtlinge im Sinne der Genfer Konvention.

Die Zahlen für 2016 setzen den mäßig zunehmenden Trend der vergangenen Jahre (8.265 Fälle im Jahr 2015, 7.693 im Jahr 2014 und 7.418 im Jahr 2013) fort. Gemessen an 2003, dem Rekordjahr dieses Jahrhunderts mit 45.112 Einbürgerungen, lagen jene des Vorjahres bei unter einem Fünftel.

Mehr als die Hälfte (4.787 Fälle oder 55,5 Prozent) aller Einbürgerungen im vergangenen Jahr erfolgte aufgrund eines Rechtsanspruchs. Darunter wurden 3.007 Personen nach mindestens sechsjährigem Wohnsitz in Österreich und aus besonders berücksichtigungswürdigen Gründen eingebürgert, 388 Personen nach mindestens 15-jährigem Wohnsitz und nachhaltiger Integration und 781 Personen wegen Ehe mit einem Österreicher oder einer Österreicherin. Weitere 1.306 Personen oder 15,1 Prozent erhielten die Staatsangehörigkeit im Ermessen, darunter 1.244 Personen nach mindestens zehnjährigem Wohnsitz, und unter dem Titel "Erstreckung der Verleihung" wurden 278 Ehegatten sowie 2.255 Kinder eingebürgert. (Michael Matzenberger, 16.2.2017)