London – Die arabischen Golfmonarchien werden in den kommenden drei Jahren nach Angaben des britischen IHS-Markit-Instituts deutlich mehr Geld für ihr Militär ausgeben. "Die Beschaffung von Rüstungsgütern zieht im Nahen Osten jetzt wieder an, nach einem kurzfristigen Rückgang aufgrund des stark gesunkenen Ölpreises", sagte Reed Foster vom zu IHS gehörenden Branchendienst "Jane's" am Donnerstag.

Demnach investieren Staaten wie Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Kuwait derzeit vor allem in ihre Armeen, um eine Dominanz des Iran nach der Lockerung der Sanktionen zu verhindern. Ihre zweite Sorge gelte der US-Außenpolitik. Die Golfstaaten seien unsicher, ob ihnen die USA langfristig als Schutzmacht erhalten bleiben.

Saudi-Arabien gab den Angaben zufolge im vergangenen Jahr rund 49,9 Milliarden Dollar (47 Milliarden Euro) für Verteidigung aus. Für 2017 seien Ausgaben von knapp 50,9 Milliarden vorgesehen, hieß es. Das Verteidigungsbudget der VAE werde im gleichen Zeitraum von 18,6 Milliarden auf 19,7 Milliarden Dollar klettern. Der Iran wolle seine Verteidigungsausgaben von 13,7 Milliarden auf 16,3 Milliarden Dollar erhöhen.

Dagegen soll das irakische Verteidigungsbudget trotz des Krieges gegen den IS im kommenden Jahr von 8,9 Milliarden auf etwa 7,8 Milliarden Dollar sinken. Allerdings beteiligen sich am Kampf gegen den IS im Irak auch ausländische Akteure, allen voran die USA. (APA, 16.2.2017)