Wien/Berlin – Der deutsche Theaterregisseur Patrick Schlösser ist tot. Der am 26. November 1971 geborene Künstler starb bereits am Donnerstag in Berlin, wie das Stadttheater Klagenfurt im Namen seiner Familie am Montag mitteilte. Dort hatte zuletzt am 10. Februar sein "Othello" Premiere gefeiert.

"Er hat unserem Haus und unserem Publikum nicht nur die schönsten Theaterstunden geschenkt, sondern stand uns auch menschlich, als Kollege und Freund, sehr nahe", verabschiedet sich das Stadttheater auf seiner Homepage von dem 45-Jährigen. Schlösser, der Anglistik, Theaterwissenschaft und Musikwissenschaft studiert hat, feierte 1999 sein Regiedebüt am Düsseldorfer Schauspielhaus. Für "Messer in Hennen" von David Harrower erhielt er damals den Förderpreis der Stadt Düsseldorf verliehen.

Klagenfurt, Graz, Wien

Danach war er fester Hausregisseur am Schauspielhaus Bochum. Er arbeitete im Lauf seiner Karriere aber auch des öfteren an österreichischen Bühnen, neben Klagenfurt auch in Graz, wo "Liebe und Geld" ab 2010 am Schauspielhaus zu sehen war oder am Wiener Volkstheater, wo er 2007 "Schöne Bescherungen" herausbrachte.

Von 2010 bis 2014 war er Oberspielleiter des Schauspiels in Kassel. Er inszenierte unter anderem Schillers "Die Jungfrau von Orleans" und "Don Carlos", Schnitzlers "Anatol" und "Liebelei", "Ein Sommernachtstraum" von Shakespeare und Ingeborg Bachmanns "Malina". Im Musiktheater brachte er etwa Mozarts "Die Entführung aus dem Serail" auf die Bühne. (APA, 20.2.2017)