In den IMDb-Foren sind die Lichter ausgegangen.

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Mehr als 250 Millionen User versammelt die Filmdatenbank IMDb auf ihrer Seite. Eine beachtliche Community, die das Portal auch seinen Foren zu verdanken haben dürfte. Jeder Film und Darsteller konnte dort in einem eigenen Bereich besprochen werden. Nun wurde diese Plattform allerdings abgedreht.

Angekündigt hatte man diesen Schritt Anfang des Monats. Zwei Wochen Zeit räumte man Mitgliedern ein, um Inhalte zu archivieren. Bei der Begründung blieb man vage, die Message Boards böten den meisten Usern keine "positive, nützliche Erfahrung mehr", hieß es.

Kritik an Schließung

Nun sind die Foren, inklusive dem System für private Nachrichten, nicht mehr zugänglich. Ein Teil der Community hatte im Vorfeld den Aufstand gegen diese Entscheidung geprobt. Per Online-Petition sammelte man über 11.000 Stimmen gegen den Entschluss. Angesichts der Gesamtgröße der Nutzergemeinde allerdings eine mehr als überschaubare Zahl, die wohl ein Indiz für den Schwund aktiver Forenteilnehmer darstellt.

In den letzten Jahren soll die Plattform zunehmend mit Trollen zu kämpfen gehabt haben, beobachtet Screengeek. Laut Heise gibt es Kritik aus der Community, dass IMDb mehr Moderatoren hätte einstellen und strenger gegen Doppelaccounts hätte vorgehen sollen.

Mit der Schließung geht eine Ära zu Ende. IMDb ist 1990 als gemeinschaftliches Projekt im Usenet gestartet und seit 1994 als Website verfügbar. 1998 wurde das zu einer Firma gewordene und rapide wachsende Portal schließlich von Amazon übernommen und als eigene Marke weitergeführt.

User müssen ausweichen

"Wir bedauern jegliche Enttäuschung oder Frustration der Forennutzer infolge dieser Entscheidung", schloss die Ankündigung der Maßnahme. Nutzer müssen nunmehr auf andere, forenartige Portale wie Reddit oder die Social Network-Auftritte von IMDb ausweichen. Präsent ist die Filmdatenbank auf Facebook, Instagram, Twitter, Snapchat, Pinterest und Youtube. (gpi, 20.02.2017)