Das Opernball-Team des ORF.

Foto: Screenshot / ORF TVThek

Der Monat Februar ist schon fast vorüber, und noch immer hat der Wiener Opernball 2017 nicht stattgefunden. Das Wecken der Vorlust gehört zu den noblen Aufgaben der ORF-"Seitenblicke". Im Rahmen einer fünfminütigen Sondersendung wurde der Ball der Bälle gleich noch einmal ausgerichtet.

Der Laie glaubt gar nicht, wie vieler Zurüstungen es bedarf, damit eine neue Ballmutti der Nacht der Nächte unbesorgt entgegenschlafen kann. "Alles Oper": Allein schon das Motto beweist viel originelle Denkungsart. Dekorative Zitate aus der Zauberflöte und dem Freischütz sollen nicht nur die Augen der Ballgäste verwöhnen, sondern "zum Schmunzeln" (Maria Großbauer) einladen. Vielleicht hätte sich sogar Leos Janáceks Aus einem Totenhaus empfohlen. Aber man will dem Humor ja auch keine Grenzen setzen, die er nicht kennt.

Eine prominente Sektfirma hat sich vom Ballfieber anstecken lassen. Die Perlen in ihrem moussierenden Erzeugnis sollen "tanzen". Und der Wachauer Winzer, der den Weißwein anliefert, verquickt mit dem Ausschank seines Rebensaftes einen besonderen Ehrgeiz. Nach prüfendem Genuss eines Glases soll einen die unbändige Lust überkommen, "eine ganze Flasche" zu trinken. Opernballbesucher wurden schon aus geringeren Gründen in den Ruin getrieben.

Präsentator Alfons Haider freut sich auch. Die TV-Zuschauer werden, so prophezeit er, die Augen schließen und sagen: "Schau, mir ham an Kaiser!" Dabei "hamma" nur einen Herrn Bundespräsidenten. Zeit, die Raucherloge mit duftenden Blumen zu schmücken. Oder, um es mit Miriam Weichselbraun zu sagen, die ja sonst am Sessellift Käseschnitten frühstückt: "Österreich pur." (Ronald Pohl, 23.2.2017)