Die Nintendo Switch ist ein eigener Schlag Hardware. So viel lässt sich nach den ersten Testtagen zusammenfassen. Vom Hersteller primär als Heimsystem beworben, ist sie meinem Empfinden nach im Alltag einer Handheld-Konsole wie dem 3DS oder sogar noch eher der PlayStation Vita ähnlicher als einer Wii U, PS4 oder Xbox One. Das liegt schlicht an ihrer Portabilität und der Art, sie zu benutzen. Sie fühlt sich wie ein Handheld an, den man eben auch am Fernseher anschließen kann. Was alles andere, als eine schlechte Idee ist.

Noch vor unserem finalen Testurteil, das wir erst kurz vor dem Marktstart mitteilen dürfen, gibt es bereits einige Details und Fakten zu berichten, die mir während des Spielens besonders aufgefallen sind.

Eindrücke und Gameplay von den Launch-Games sehen Sie hier.
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Die Switch ist liegt gut in der Hand und fühlt sich wie ein hochwertiges Tablet mit Controllern an. Bei einem Preis von 329 Euro sollte dies selbstverständlich sein, denkt man an die Fisher-Price-Desings von Wii U und 3DS zurück, war das bei Nintendo jedoch keine Selbstverständlichkeit.

Foto: Zsolt Wilhelm

Das 6,2 Zoll große Touch-Display lässt sich leicht bedienen, ist leuchtstark und mit einer Auflösung von 1280x720 Pixel scharf genug, um Spiele hübsch darzustellen. Bei direkter Sonneneinstrahlung wird man wie bei modernen Tablets ob der spiegelnden Oberfläche keine Freude haben.

Foto: Zsolt Wilhelm

Für einen Handheld mit vollwertiger Gamepad-Steuerung ist die Bedienung über Sticks und Tasten gut. Der rechte Stick ist jedoch nicht ideal positioniert: Nach zwei Stunden "Zelda: Breath of the Wild" hatte ich einen Krampf. Der kleine Finger der rechten Hand, der die Switch am unteren Rand hält, neigt wiederum dazu, am microSD-Karten-Slot zu reiben. So spielte es sich im Handheld-Modus am besten, wenn ich die Hände währenddessen auf dem Schoß ablegt hatte.

Foto: Zsolt Wilhelm

Etwas ungewohnt: Die Abzüge an der Oberseite sind lediglich digitale Knöpfe. Gleiches gilt auch für den Pro-Controller. Damit schießt es sich nicht ganz so fein auf virtuelle Feinde wie bei PS4 und Xbox One. Positiv fallen hingegen auch hier die solide Verarbeitung und die leicht aufgerauhte Oberfläche auf.

Foto: Zsolt Wilhelm

An der Oberseite finden sich weiters der Einschaltknopf, Lautstärke-Tasten, eine Kopfhörerbuchse sowie der Slot für die Game-Cards.

Foto: Zsolt Wilhelm

Unterstützt werden ausschließlich Switch-Spiele. Nach dem Marktstart soll man zudem alte NES- und SNES-Klassiker herunterladen können.

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Ein großer Vorteil der Karten: Der interne Speicher wird nicht belegt und man kann sie wieder verkaufen. Der Nachteil: sie sind fummelig klein. Also besser gut darauf aufpassen.

Foto: Zsolt Wilhelm

An der Unterseite findet man den USB-C-Anschluss und die Halterung für die Dockingstation sowie den microSD-Karten-Slot

Foto: Zsolt Wilhelm

Den Speicherkarteneinschub erreicht man, in dem man den Standfuß der Switch aufklappt. Das geht etwas sperrig von der Hand, erfüllt aber seinen Zweck. Bei einem ziemlich kleinen internen Speicher von 32 GB (25,9 GB effektiv) sollte man für Download-Games in jedem Fall eine Anschaffung in Erwägung ziehen.

Foto: Zsolt Wilhelm

Im rechten Joycon ist ein Infrarotsensor für Fingergesten eingebaut. Kurios: Zum Start unterstützt kein einziges Spiel und keine Anwendung die Technologie.

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Gut abgeschaut vom PS4-Controller hat sich Nintendo den Aufnahme-Button am linken Joycon. Derzeit kann man allerdings nur Screenshots damit festhalten.

Wirklich einfach funktioniert der Mechanismus zum Auf- und Abstecken der Joycon-Controller.

Foto: Zsolt Wilhelm

Dank Metallschiene sitzen die Pads sehr fest, sobald sie eingerastet sind.

Foto: Zsolt Wilhelm

Nimmt man die Joycon ab, pausiert die aktuelle Anwendung kurz, der Übergang zwischen Handheld- und Tisch- oder TV-Modus könnte aber meiner Ansicht nach nicht schneller und unkomplizierter sein. Von allfälligen Verbindungsproblemen der Joycon habe ich persönlich nichts gemerkt, diverse Kollegen anderer Magazine meldeten jedoch Störungen, die bei kompletter Abdeckung der Controller aufzutreten scheinen. Nintendo arbeite angeblich bereits an einer Lösung, die mit dem Day-One-Update ausgeliefert werden soll.

Foto: Zsolt Wilhelm

Spielt man im Tisch- oder TV-Modus, kann man die Joycon auf die mitgelieferte Halterung stecken, was für eine deutlich entspannendere Handhaltung sorgt.

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Merkwürdig ist, dass die mitgelieferte Halterung keinen Anschluss zum Laden der Joycon hat – hierfür muss man die Pads zurück auf die Konsole stecken und diese per USB-C-Kabel oder Dockingstation laden.

Foto: Zsolt Wilhelm

Die Dockingstation ist tatsächlich nicht mehr als eine Halterung mit einem HDMI-Anschluss zum Spielen am Fernseher und einem Stromanschluss zum Laden der Konsole.

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Zudem gibt es weitere USB-Ports.

Foto: Zsolt Wilhelm

Schade ist, dass man die Switch von Haus aus nicht ohne Dockingstation an einen TV anschließen kann. Das wäre ausgesprochen praktisch, wenn man die Konsole auf Reisen oder zu Freunden mitnimmt.

Foto: Zsolt Wilhelm

Im TV- oder Tisch-Modus kann man alternativ zu den Joycon mit einem optional erhältlichen Pro-Controller spielen. Nach meinen ersten zwei Testtagen war für mich klar: Das ist die mit Abstand komfortabelste Art, auf der Switch zu spielen.

Foto: Zsolt Wilhelm

Der Pro-Controller hat ein ergonomisches Design und größere Analogsticks, die Funktionen sind hingegen identisch mit jenen der Joycon. Geladen wird der interne Akku über USB-C. Größtes Manko neben den digitalen Abzügen: Es gibt wie bei der mitgelieferten Joycon-Halterung keinen Kopfhöreranschluss.

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Für Bewegungsspiele wie "1-2 Switch" kann man die Joycon über mitgelieferte Handhelenksschleifen fixieren. Zudem sind dadurch die Tasten an der Innenseite leichter zu erreichen.

Foto: Zsolt Wilhelm

Falls Sie noch Fragen zur Nintendo Switch haben, stellen Sie ihre Fragen gerne im Forum. Unser ausführlicher Test mit Fazit folgt kurz vor dem Marktstart am 3. März. (Zsolt Wilhelm, 26.2.2017)

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