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Mildred Dresselhaus (1930-2017), hier im Jahr 2012 bei der Verleihung des Kavli-Preises für Nanotechnologie.

Foto: REUTERS/Erlend Aas

Cambridge – Die US-Physikerin Mildred Dresselhaus ist tot. Dresselhaus, die unter anderem bei Enrico Fermi studierte, trug maßgeblich zur Erforschung von Kohlenstoff bei und verhalf dem Element in Form von Kohlenstoffnanoröhrchen zum Durchbruch in den modernen Materialwissenschaften und der Nanotechnologie.

Die vielfach ausgezeichnete "Queen of Carbon" wurde 1985 als erste Frau "Institute Professor" am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, Massachusetts. DIeser Titel ist dort für besonders herausragende Forscher vorbehalten. Dresselhaus sorgte mit Einsatz dafür, dass ihr einige Frauen folgten. Heute sind es immerhin vier WIssenschafterinnen, die eine solche besondere Professur am MIT innehaben.

Förderin von Forscherinnen

1971 organisierte Dresselhaus gemeinsam mit Kollegen das erste Frauenforum am MIT mit dem Ziel, die Rolle von Frauen in der Wissenschaft näher zu beleuchten und zu stärken. Zwei Jahre später wurde sie mit einem Stipendium der Carnegie Foundation ausgezeichnet, damit sie sich dieser Aufgabe weiter widmen konnte. Und erst Anfang Februar ehrte die Firma General Electric Millie Dresselhaus mit einem TV-Werbespot und machte sie darin zum Superstar:

General Electric

Bis auf den Nobelpreis erhielt Dresselhaus fast alle für Physiker mögliche Auszeichnungen, so unter anderem die vom US-Präsidenten verliehene "Medal of Freedom", die National Medal of Science im Bereich Ingenieurwissenschaften (als erste Frau), den Enrico Fermi Award, den Kavli-Preis und 30 Ehrendoktorate, zuletzt jenes der ETH Zürich.

Wie ihre Enkelin Leora Cooper mitteilte, starb die Physikerin am 20. Februar im Alter von 86 Jahren im Mount Auburn Hospital in Cambridge. (red, 24.2.2017)