Mahershala Ali für "Moonlight", Viola Davis für "Fences": Nach zwei Jahren, in denen ausschließlich weiße Schauspielerinnen und Schauspieler für den Oscar nominiert waren, haben nun die beiden schwarzen Darsteller die Trophäe gewonnen.

Im langjährigen Vergleich der Preisträger sind sie die Ausnahme. Von den 342 Preisträgern für Haupt- oder Nebenrollen seit 1928 waren sieben Prozent Angehörige ethnischer Minderheiten. Dieser Wert unterscheidet sich von Kategorie zu Kategorie stark.

In der Kategorie der besten Hauptdarstellerin hat erst einmal eine nichtweiße Schauspielerin gewonnen: Halle Berry erhielt den Oscar 2002 für ihre Rolle in "Monster's Ball". Am höchsten ist der Anteil bei den Nebendarstellerinnen: Etwas mehr als jede zehnte Preisträgerin ist Angehörige einer ethnischen Minderheit.

Die Gewinner der Oscars in den Schauspieler-Kategorien: Mahershala Ali, Emma Stone, Viola Davis und Casey Affleck.
Foto: REUTERS/Lucas Jackson

Die mangelnde Diversität in Hollywood ist in den vergangenen beiden Jahren in lautstarke Kritik umgeschlagen und hat sich etwa auf Twitter unter dem Hashtag #OscarsSoWhite entladen. Als Reaktion darauf wurde im Vorfeld die Oscar-Jury aufgestockt und bekam 683 neue Mitglieder – darunter viele Frauen und Angehörige ethnischer Minderheiten. Mit den Auszeichnungen für Mahershala Ali und Viola Davis liegt der kumulierte Anteil nichtweißer Oscar-Gewinner nun bei sieben Prozent.

"Welchen Unterschied ein Jahr doch machen kann", sagte Cheryl Boone Isaacs beim Aufnehmen des "class photo" beim traditionellen Mittagessen der Oscar-Nominierten vor der Verleihung. Sie sollte auch nach der Verleihung recht behalten – zumindest für 2017. (gart, 27.02.2017)