Die Gesundheit aus dem Labor – an der Zukunft wird gearbeitet.

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Michael Wagner ist einer der am häufigsten zitierten Mikrobiologen.

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Veronika Somoza steht dem Institut für Ernährungsphysiologie und Physiologische Chemie vor.

Foto: Veronika Somoza

Jürgen König leitet das Department für Ernährungswissenschaften.

Foto: Jürgen König

Der "Drug Designer" Thierry Langer bei der Arbeit.

Foto: Thierry Langer

Schon Oscar Wilde wusste: "Gesundheit ist die erste Pflicht im Leben." In der Medizin, aber auch an der Schnittstelle zwischen Chemie, Biologie und Physik wird so intensiv wie nie zuvor an der Gesundheit der Zukunft geforscht. Die Pharmazie etwa wird durch moderne Technologien, ausgeklügeltere Arzneistoffe und die Weiterentwicklung von Medikamenten immer ausgereifter. Was Ihnen morgen hilft, gesund zu bleiben oder zu werden, wird bereits heute in Labors rund um die Welt erforscht.

Die Universität Wien betrachtet mit der "Semesterfrage" auch im Sommersemester 2017 ein gesellschaftsrelevantes Thema aus verschiedenen wissenschaftlichen Blickwinkeln. In drei Beiträgen diskutieren Experten und Expertinnen die Frage "Gesundheit aus dem Labor – was ist möglich?". Im Forum haben Sie, liebe User, die Möglichkeit, Fragen zu stellen und direkt mit den Wissenschaftern und Wissenschafterinnen zu interagieren, die Ihre Postings aufgreifen und beantworten werden.

"Postantibiotisches" Zeitalter

Wie viele Antibiotika nehmen wir eigentlich zu uns? Der massive Einsatz dieser Medikamente in der Massentierhaltung, der teils falsche Einsatz beim Menschen und zu wenig Fortschritt in der Erforschung neuer Antibiotika führen dazu, dass in wenigen Jahrzehnten banale bakterielle Infektionen wieder zu einer tödlichen Bedrohung werden könnten. Michael Wagner, der zum "Mikrobiom des Menschen" forscht, warnt vor dem "postantibiotischen" Zeitalter. Das "Mikrobiom", also die Bakterien-Wohngemeinschaft im menschlichen Körper, ist wesentlicher Bestandteil seiner Forschungstätigkeit. Krankheiten wie Diabetes, Übergewicht, Depressionen oder auch Autismus werden in Zusammenhang mit Störungen des "Mikrobioms" gesehen. Wagner sucht nach Möglichkeiten, wie man das Darmmikrobiom gezielt manipulieren kann, um diesen Krankheiten vorzubeugen und sie besser therapieren zu können.

Wie sicher sind unsere Lebensmittel?

Die Ernährungsphysiologin Veronika Somoza und der Ernährungswissenschafter Jürgen König diskutieren im Rahmen der Semesterfrage, wie Technologie aus dem Chemielabor künftig dabei hilft, Rückstände und Kontaminierungen von Lebensmitteln zu verhindern und unsere Gesellschaft mit hochwertigeren Lebensmitteln zu versorgen. Die Lebensmittelversorgung selbst steht ebenfalls auf dem Prüfstand: Ob die gesamte Weltbevölkerung beispielsweise mit ausreichend Fleisch versorgt werden kann, ist nicht nur eine ethische und moralische Frage, sondern auch eine wirtschaftliche. "Fleisch aus dem Labor", das aus Muskelzellen gewonnen werden kann, könnte neben dem Konsum von proteinreichen Insekten eine Lösung für dieses Problem sein.

Medikamente der Zukunft

Können wir uns in Zukunft Medikamente noch leisten? Gesellschaftlich brennende Fragen wie diese sind es, die Forscher wie den "Drug Designer" Thierry Langer antreiben, neue Methoden zu finden, um pharmazeutische Wirkstoffe effizienter herzustellen und so die Gesundheit der Gesellschaft zu beeinflussen.

Stellen Sie schon jetzt Ihre Fragen

Wie oft greifen Sie zu Antibiotika, und denken Sie, dass dieses Medikament heutzutage zu leichtfertig verschrieben wird? Worauf achten Sie bei Ihrem Essen: Kaufen Sie ausschließlich hochwertiges Fleisch, oder decken Sie Ihren Proteinbedarf ab und zu auch mit günstigem Geflügelfleisch oder pflanzlichen Produkten ab – Stichwort Superfood? Würden Sie "Fleisch aus dem Labor" oder Insekten essen, oder ernähren Sie sich dann lieber gleich vegetarisch? Haben Sie schon Erfahrungen mit Medikamenten gemacht, die einfach zu teuer waren, und bleiben Sie beim Original, oder greifen Sie auch zu Generika?

Nutzen Sie die Gelegenheit und richten Sie Ihre Fragen und Anmerkungen an die Wissenschafter bereits jetzt im Forum. Ihre Postings werden anschließend in Kommentaren und Q&A-Artikeln von den Experten der Universität Wien diskutiert.