Berlin – Die Geschäfte der Industrie in der Eurozone laufen so gut wie seit 2011 nicht mehr. Der Einkaufsmanager-Index kletterte im Februar um 0,2 auf 55,4 Punkte, wie das Institut IHS Markit heute, Mittwoch, zu seiner Umfrage unter 3.000 Firmen mitteilte. Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Barometer Steigerungen.

"Dank der stärksten Zuwächse bei Produktion und Auftragseingang seit fast sechs Jahren verzeichnen die Industrieunternehmen einen zunehmend robusten Aufschwung", sagte der Chefvolkswirt von IHS Markit, Chris Williamson.

Der schwache Euro kurble das Auslandsgeschäft spürbar an. Auch blicken die Firmen optimistisch nach vorn: Sie bewerteten die Aussichten für die kommenden zwölf Monate so gut wie seit der weltweiten Finanzkrise nicht mehr. Seit Jahresbeginn schufen die Industriebetriebe deshalb so viele neue Jobs wie selten zuvor seit Einführung des Euro, so Williamson. "Vor dem Hintergrund der robusten Nachfrage ignorieren die Unternehmen momentan die politischen Unsicherheiten einfach und konzentrieren sich weiter auf Wachstum."

In fast allen Ländern geht es aufwärts. "Griechenland steckt weiter tief in der Rezession und ist damit der einzige Ausreißer", erklärte Williamson. Dagegen gehe es in den Niederlanden, Österreich und Deutschland besonders deutlich nach oben. Die deutsche Industrie legte im Februar so stark zu wie seit Mai 2011 nicht mehr. Die Betriebe produzierten mehr, sammelten mehr Aufträge ein und stockten ihr Personal auf. Der Einkaufsmanager-Index kletterte hier um 0,4 auf 56,8 Punkte. (APA/Reuters, 1.3.2017)