Penelope Fillon wurde großzügig als Assistentin ihres Mannes bezahlt. Ob sie in dieser Funktion jemals gearbeitet hat, ist noch unklar.

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Penelope Fillon hält sich eigentlich lieber im Hintergrund. "Diskret und ohne Wirbel" hatte sie zuvor gearbeitet, stets "im Schatten", sagte ihr Mann François Fillon, der Präsidentschaftskandidat der französischen Konservativen, über sie. Die 61-Jährige gilt als ruhig und zurückhaltend und wird in französischen Medien oft als "stumme Muse" bezeichnet.

Und auch jetzt – während ganz Frankreich kein anderes Thema als die Affäre um ihre Scheinbeschäftigung kennt – verhält sie sich still, gibt keine Statements ab, verteidigt sich oder ihren Mann nicht.

Bevor enthüllt wurde, dass die aus Wales stammende Penelope Fillon hunderttausende Euro als parlamentarische Assistentin ihres Mannes erhalten haben soll, ohne für ihn gearbeitet zu haben, wurde François Fillon als Favorit im Rennen um die Präsidentschaft gehandelt. Sie selbst kündigte für den Fall seines Sieges an, den Élysée-Palast mit britischem Humor füllen zu wollen.

"Bin nur eine ländliche Frau"

Zugleich betonte sie aber stets, wie schwer sie sich vorstellen könne, in der präsidialen Residenz zu leben, die sie als "trist und ernst" betrachtete. "Ich bin nur eine ländliche Frau, das ist nicht mein natürlicher Lebensraum." Sie sei "kein Pariser Partytier", fügte die Pferdeliebhaberin in dem Interview aus dem Jahr 2007 hinzu.

Die in Abergavenny in Wales geborene Penelope Kathryn Clarke trat nach Abschluss ihrer Schulausbildung in die Fußstapfen ihres Vaters und studierte unter anderem Jus. Als Anwältin war sie allerdings nie tätig – sie lernte François Fillon als Studentin kennen und folgte dem bereits damals in der Politik Tätigen wenig später nach Frankreich.

Seit 1980 sind die beiden verheiratet. Und die Familienbande sind besonders eng, da ihre Schwester Jane mit François Fillons Bruder Pierre liiert ist.

Als François Fillon 2007 Frankreichs Premier wurde, hielt sie sich im Hintergrund und freute sich darüber, wenn man sie auf der Straße nicht erkannte oder ansprach. Manchmal ging sie zu diesem Zweck auch auf einer anderen Straßenseite als ihr Mann.

Seit 2014 ist Penelope Fillon Gemeinderätin in der 1000-Einwohner-Gemeinde Solesmes im westfranzösischen Kanton Sablé-sur-Sarthe, wo die Fillons in einem Château leben. Dort haben sie auch ihre fünf Kinder großgezogen; die Beschäftigungsverhältnisse von zwei von ihnen sind derzeit ebenfalls Gegenstand von Justizermittlungen. (Noura Maan, 1.3.2017)