Fußball wird weiterhin gespielt auf der Hohen Warte in Döbling. Die Vienna arbeitet fleißig an einem Sanierungskonzept.

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Wien – Die Vienna hat ein Rettungsszenario entworfen, um ihre akute Finanznot zu lindern. Nach dem Ausfall des Hauptsponsors Care Energy will Österreichs ältester Fußballverein am Freitag ein Insolvenzverfahren beantragen. Für die Gläubiger soll es eine Ausgleichsquote von 30 Prozent der Schulden geben.

Sollte dieses Vorhaben durchgehen, wäre zumindest der Konkurs abgewendet. Und damit auch der Abstieg ins Niemandsland der zweiten Klasse. Der Zwangsabstieg in die Stadtliga wird der Vienna laut Regulativ des Österreichischen Fußball-Verbandes aber nicht erspart bleiben. Vereine in einem Insolvenzverfahren werden laut ÖFB am Ende der Saison auf den letzten Platz der Tabelle gesetzt.

Investor zu Einstieg bereit

"Ich würde es ganz gerne mit 'vorläufig gerettet' beschreiben", sagte Vienna-Vizepräsident Gerhard Krisch dem ORF nach einer dreistündigen Generalversammlung im Haus der Begegnung in Döbling. "Wir haben jetzt eine internationale Sponsorengruppe, die uns hilft, diesen ersten Schritt zu gehen, aber es bleibt eine Herausforderung für die nächsten Wochen."

100.000 Euro fehlen im aktuellen Budget, unglaubliche 700.000 Euro will der Verein einsparen. Der insolvente Fußball-Regionalligist hat laut eigenen Angaben Verbindlichkeiten von 1.174.700 Euro, rund 100 Gläubiger sind betroffen. Diese Zahlen teilte der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) mit. Kann die Vienna ihre Schulden durch das Insolvenzverfahren abtragen, soll ein Investor bereit sein, ab der nächsten Saison (2017/18) in Döbling an Bord zu sein. Von politischer Seite und der Stadt Wien wurde keine direkte finanzielle Hilfe in Aussicht gestellt. (vet, 2.3.2017)