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Am Wochenende demonstierten kirchliche Gruppen gegen die Wiedereinführung der Todesstrafe. Geholfen hat es nicht.

Foto: AP / Bullit Marquez

Manila – Das philippinische Unterhaus hat in der Nacht auf Donnerstag einem Gesetz den Weg geebnet, das die Wiedereinführung der vor elf Jahren abgeschafften Todesstrafe ermöglichen soll. Wird der Vorschlag auch in dritter Lesung in den kommenden Tagen gebilligt, sollen Verbrechen, die in Zusammenhang mit Drogen stehen, mit dem Tod durch den Strang, durch ein Erschießungskommando oder durch eine Giftspritze zu bestrafen sein.

Pläne, auch Vergewaltigung, Landesverrat und Raub in die Liste aufzunehmen, scheiterten am Widerstand der Abgeordneten. Viele von ihnen haben offene Verfahren wegen Korruption, die auf den Philippinen als Delikt des Raubes bewertet werden kann.

Kinder wie Erwachsene zu verurteilen

Mit dem Tod soll dafür künftig bestraft werden, wer 500 Gramm Marihuana oder zehn Gramm Kokain besitzt.

Mit einem weiteren Gesetz, das ebenfalls vom Parlament bestätigt wurde, sollen Kinder ab neun Jahren künftig wie Erwachsene verurteilt werden können. Schwere Kritik an den Plänen übte neben Menschenrechtlern die katholischen Kirche, der 80 Prozent der Philippiner angehören. Die Bischöfe hatten zuletzt auch immer stärker den Drogenkrieg von Präsident Rodrigo Duterte kritisiert, in dem schon mehr als 8.000 Menschen getötet worden sind. (mesc, 2.3.2017)