Wer zu viel im Kasten hat, findet Schätze, sagen "Guten Morgen Österreich" und Redesignerin Kasandra Hipp.

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Schluss mit dem ewigen Zipperlein, alles wird cool. Europa kracht nicht auseinander, die Hochkonjunktur naht, Trump wird gelassener Staatsmann und tauscht seinen Friseur. Wartet nur, ihr werdet sehen, die Welt steuert auf eine Friedensepoche zu, auch der Frühling zwinkert. Zeit also fürs Wesentliche; Zeit, in Särgen des Einkaufsrauschs, auch Kästen genannt, nach vergessenen Exponaten zu graben.

Nichts ist dringlicher. Und wer zu viel (im Kasten) hat, hat es auch gut. Er findet Schätze, sagen Guten Morgen Österreich und Redesignerin Kasandra Hipp. Sie taucht auch gerne ab in Second-Hand-Kosmen (außerhalb ihres Kastens), liebt die Jagd nach coolen Teilen. Es müsse ja nicht alles neu sein. Jeder Trend kommt irgendwann retroschick zurück.

Stimmt es übrigens, dass Pink das neue Schwarz ist, Frau Hipp? Ja, Gelb ist aber auch in. Aha. So braucht es also heuer Mut zur Farbe; das nimmt die Moderatorin als Botschaft gerne mit, wobei es natürlich erhebliche Probleme geben kann. Was etwa, wenn im Kasten doch nichts passend Altes wartet?

Einen Trenchcoat sollte halt jeder besitzen, der lässt sich immer gut pimpen. Mit Seide, so Hipp, die sei zeitlos; mit einem Seidenteil lässt sich überhaupt alles easy frühlingsfrisch aufpimpen, Hipp hat zur Demonstration eine Dame mitgebracht.

Die trägt ein Bettlaken, das zum Kimono wurde, um später zur Jeansjacke (mit angenähtem Seidenschal) zu wechseln. Sie denkt vielleicht an den Frühling, jedoch ist das nur eine Vermutung. Die Moderatorin fragt sie nicht, sieht nur mit Sorge: Nicht jeder sei so kreativ wie Hipp. Tja. Ein paar Probleme müssen der nahenden Friedensepoche schon bleiben, denkt vielleicht auch Kasandra. (Ljubiša Tošić, 2.3.2017)