Washington – US-Präsident Donald Trump wirft den oppositionellen Demokraten eine "Hexenjagd" auf Justizminister Jeff Sessions vor. "Die Demokraten übertreiben es", teilte Trump am Donnerstag mit. Sessions bezeichnete er als "ehrlichen Mann". Er habe nichts Falsches gesagt. Allerdings hätte er sich klarer ausdrücken können, "aber das war eindeutig nicht absichtlich".

Zuvor sagte Trump, der Justizminister genieße sein volles Vertrauen. Der oberste Demokrat im Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses forderte Sessions zum Rücktritt auf. Dieser habe den Senat bei Fragen nach seinen Kontakten mit russischen Regierungsvertretern "eindeutig in die Irre geführt", sagte Adam Schiff.

Treffen mit russischem Botschafter

Sessions steht in der Kritik, weil er sich bereits im Wahlkampf zweimal mit dem russischen Botschafter Sergej Kisljak traf. Demokraten werfen ihm vor, den Kongress in einer Befragung im Jänner über diese Kontakte im Unklaren gelassen zu haben. Sessions wies die Vorwürfe zurück und erklärte, er habe den Botschafter in seiner Eigenschaft als Senator und nicht als Wahlkämpfer getroffen. Er kündigte am Donnerstag an, sich wegen möglicher Befangenheit nicht an den unter Aufsicht seines Ministeriums geführten Untersuchungen zu der Frage beteiligen.

Die US-Geheimdienste hatten Russland vorgeworfen, Computer der Demokraten im Wahlkampf angegriffen zu haben, um mit den erbeuteten E-Mail das Ergebnis zu beeinflussen. Russland hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Sessions ist auch Generalstaatsanwalt, ihm untersteht die Bundespolizei FBI. Aus den Ermittlungen im Fall der mutmaßlichen russischen Einmischung will sich Sessions heraushalten. (APA, 3.3.2017)