Wien – Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) wirbt mit einer groß angelegten Kampagne für Tageszeitungen und Magazine. "Jedes Wort wert" ist der Leitspruch der am Freitag präsentierten Kampagne, die sich über das ganze Jahr erstrecken wird. 99 Testimonials geben den Slogan wieder. Verantwortlich zeichnet die Agentur Serviceplan.

VÖZ-Präsident Thomas Kralinger sieht "keinen besseren Zeitpunkt", um freie Medien und Pressefreiheit zu bewerben, sagte er bei der Pressekonferenz mit Blick in die Türkei, wo der Korrespondenz der "Welt" inhaftiert ist, oder die USA, "wo der Präsident den Medien den Krieg erklärt hat". Doch "die Angriffe auf die freie Presse werden uns stärker machen, wenn wir ihren wahren Wert erkennen". Der VÖZ jedenfalls werde "nicht müde werden, für uneingeschränkte Pressefreiheit einzutreten", gerade in Zeiten von "Fake News" und "alternative facts".

Journalistinnen nach Promis

Abgezielt wird in der Kampagne nach deutschem Vorbild auf den "Markenkern" von Print, nämlich: "qualitativ hochwertiger Journalismus". Ziel sei es, "professionelle, relevante Information" hervorzuheben, ergänzte André Felker von Serviceplan: "Um den Menschen wieder einen Anker zu geben, Information zu geben, auf die sie sich verlassen können."

In der ersten Welle bewerben das sieben Prominente, etwa die Modemacherin Lena Hoschek, Schauspielerin Claudia Kottal oder Tennisprofi Dominic Thiem. In der zweiten Phase ergreifen dann 80 Journalistinnen und Journalisten das Wort, und in der finalen Welle werden "führende Köpfe" der (Werbe-)Wirtschaft zu sehen sein. "99 Menschen, 99 Sujets, 99 Gründe für den Mehrwert der österreichischen Zeitungen und Magazine", fasste VÖZ-Vizepräsident Helmut Hanusch das Konzept zusammen. Er unterstrich das gemeinsame Auftreten der Verlage und Titel: "Totgeredet haben wir uns lange genug selber."

Zufrieden mit Plänen für die Presseförderung

Die bisher bekannten Pläne für die Reform der Presseförderung begrüßt man im VÖZ. "Letztendlich muss man mit dem Machbaren zufrieden sein, und es liegt, glaube ich, etwas sehr Machbares am Tisch", sagte Kralinger.

Allerdings würde er gerne endlich ein Ergebnis sehen: "Bitte, lassen Sie uns nicht weiter warten", richtete er der Bundesregierung aus und forderte im selben Atemzug auch die Umsetzung des Informationsfreiheitsgesetzes. Hanusch ist "sehr zufrieden, dass sich endlich etwas bewegt, dass wir jemanden haben, der nicht nur zuhört, sondern auch etwas tut". (APA, 3.3.2017)

Koch Toni Mörwald für "geistige Nahrung".

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Schauspielerin Claudia Kottal mit einer Anspielung auf ihren Beruf.

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Schriftstellerin Vea Kaiser über den Unterschied zwischen Twitter und Printmedien.

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Tennisstar Dominic Thiem mit einer Tennis-Analogie.

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Designerin Lena Hoschek schätzt zeitlosen Journalismus.

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Ex-Fußballprofi Manuel Ortlechner bringt eine Fußball-Analogie.

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