Foto: Zelda: Breath of the Wild

Nintendos Abenteuerspiel "Zelda: Breath of the Wild" bricht mit vielen Traditionen der Serie und schafft mit einem modernen Open-World-Gerüst einen gewagten Neuanfang. Bei der Fachpresse ist dieser Mut zu etwas Neuem unisono mit positiven Kritiken belohnt worden. Tatsächlich ist das neue "Zelda" eines der bestbewerteten Games aller Zeiten.

Nicht alle Fans teilen jedoch diese Begeisterung. Auf dem Rezensionsaggregator Metacritic häufen sich schlechte Meinungen zum Spiel: Ein Viertel aller User-Wertungen fällt bisher negativ aus. Die Gründe dafür sind unterschiedlichster Natur: Während sich manche Spieler enttäuscht von den radikalen spielerischen Änderungen zeigen, werten andere User das Game deshalb ab, weil sie "gekaufte" positive Rezensionen auf Seiten der Presse und blinden Hype bei den Fans vermuten.

Kritik an den Neuerungen

"Es ist schön, es ist atemberaubend, es ist riesig. Es ist so riesig, dass es atemberaubend ist. Aber es macht keinen Spaß", schreibt User Mooglemagoogle und kritisiert, dass die Öffnung der Spielwelt auf Kosten bewährter, unterhaltsamer Gameplaymechaniken umgesetzt wurde. "Als 'Zelda'-Fan der ersten Stunde bin ich erstaunt darüber, dass sich Leute von der Größe des Spiels blenden lassen, anstatt zu sehen, wie eintönig und langweilig jede Sekunde in diesem Spiel ist."

Dem pflichtet auch User TheWinner bei, der viele der neuen Rollenspielmechaniken anprangert wie das Sammeln von Nahrung und vergleichsweise wenige unterschiedliche Gegnertypen. Zudem seien die zwar unterschiedlichen, aber kurzen Schreine kein gelungener Ersatz für die einst großen Dungeons.

"Ich habe mich wirklich auf das neue 'Zelda'-Spiel gefreut, aber nach 15 Stunden kann ich es nicht mehr spielen", schreibt User Pesto. "Das Game ist ein langweiliger Mix aus allen Open-World-Spielen der vergangenen fünf Jahre. Man hat alles in diesem Spiel schon hunderte Male zuvor gemacht und die Kämpfe sind sehr repetitiv."

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Technischer Ärger und "bezahlte Kritiken"

Doch nicht alle Kritiken fallen so inhaltsbezogen wie diese aus. Manche Spieler verärgert, dass "Zelda: Breath of the Wild" auf der Wii U oder im TV-Modus der Nintendo Switch nicht flüssig läuft. "Es ist schlimm genug, dass es Bildeinbrüche bei der Wii-U-Version gibt. Aber eine neue Konsole im Jahr 2017 auf den Markt zu bringen, bei der ein Spiel mit dieser Grafik teils mit unter 20 fps dargestellt wird, macht es schwer, die tolle Story und die Spielwelt zu genießen", so User Ytrerio.

Unter den negativen Rezensionen findet sich allerdings auch die eine oder andere Stimme, die das neue "Zelda" aufgrund des vermeintlich künstlich aufgebauschten Hypes abstraft. "Die 'Zelda'-Fanboyarmee und die offensichtlich bezahlten Rezensenten geben dem Spiel künstlich hohe Wertungen, während die Wahrheit ist, dass das Spiel nicht so gut ist und es viele große Probleme zurzeit gibt", so Nutzer ggfrde, der offenbar wenig Zeit für die Erstellung eines Usernamens hatte. Laut der Branchenseite Crave ist letzterer mit dieser Ansicht nicht alleine. Eine Reihe weiterer negativer Rezensionen prangern angeblich bezahlte Rezensionen an und werten das Spiel ab, obwohl sie es noch gar nicht selbst gespielt haben.

So oder so eine exzellente Gelegenheit, um daran zu erinnern, dass nicht jeder Mensch korrumpiert ist oder Böses im Schilde führt, der anderer Meinung ist. (zw, 7. 3.2017)