"Wenn es eine Mannschaft schafft, dann Barcelona", sagt Luis Suarez.

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Di Maria (li.) und Verratti entzauberten Barcelona im Prinzenparkstadion. Die Katalanen versprechen für das Rückspiel ein Offensivspektakel.

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Barcelona/Dortmund/Wien – Paris Saint-Germain will im Camp Nou seine Ambitionen auf den Gewinn der Champions League untermauern. Nach einem 4:0 in Paris spricht im Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Barcelona am Mittwochabend (20.45 Uhr, live ORF 1) praktisch nichts mehr für die Katalanen. Barca ging vor der Partie dennoch zum Angriff über, Historisches soll geschafft werden.

"Ich habe den ungebrochenen Glauben daran, dass wir die Wende schaffen können. Wir werden volles Risiko gehen", sagte Trainer Luis Enrique. Einen solch hohen Rückstand in einem Retourspiel der K.-o.-Phase aufzuholen hat in der Champions League freilich noch niemand geschafft. Trifft PSG nur einmal, müsste Barcelona bereits sechs Tore erzielen.

Barca in der Liga zuletzt souverän

In Barcelona war dieser Tage nur noch von der "Remuntada" (Aufholjagd) die Rede. Hoffnung gibt Spaniens Meister das 5:0 gegen Celta Vigo. Lionel Messi agierte überragend, der Argentinier brillierte mit zwei Toren und zwei Assists. Im Pariser Prinzenpark war Messi wie Luis Suarez kaum in Erscheinung getreten, einzig Neymar hatte Normalform erreicht. Suarez meinte in Bezug auf die Aufstiegschancen nun: "Es wird schwierig, aber es ist nicht unmöglich."

Der mit Saisonende als Trainer scheidende Enrique ließ nichts unversucht. Er stellte die Mannschaft zuletzt auf eine extrem offensive 3-4-3-Formation um. Gerade im Mittelfeld hatte Paris im Hinspiel ein klares Übergewicht erzielt. Die Franzosen, sie schlugen Nancy am Wochenende mit 1:0, bangten noch um die Fitness von Angel di Maria (muskuläre Probleme) und Adrien Rabiot (nach Erkrankung). Kapitän Thiago Silva steht in der Abwehr vor seinem Comeback.

PSG: Cavani in bestechender Form

PSG-Coach Unai Emery warnte vor einem Gegner, der nach Enriques Mitteilung über sein bevorstehendes Aus in Barcelona "noch gefährlicher" sei. "Sie wollen die Wende schaffen, und sie haben die Qualitäten dafür. Ihre Spieler sind es gewohnt, in harten Spielen zu bestehen", warnte der Baske, der seinerseits aber ebenfalls auf geballte Offensivkraft zählen kann. Allen voran Edinson Cavani scheint jederzeit für den wichtigen Auswärtstreffer gut. Thiago Motta fehlt Emery, der 34-jährige Italiener laboriert an einer Wadenverletzung und wurde nicht rechtzeitig fit.

Barcelona droht das erste Aus in einem Achtelfinale nach neun Jahren. Im Camp Nou halten die Hausherren bei 14 Siegen in der Champions League in Folge. 7:0 gegen Celtic Glasgow, 4:0 gegen Manchester City und 4:0 gegen Mönchengladbach lauteten die Resultate in der jüngsten Gruppenphase. Laut Uefa-Angaben ist es in der Europacup-Geschichte in 58 Versuchen nie gelungen, einen 0:4-Rückstand nach dem Hinspiel noch aufzuholen.

Dortmund mit guter Entwicklung, aber ohne Reus

Im Parallelspiel empfängt Borussia Dortmund Benfica Lissabon. Portugals Rekordmeister geht mit einem 1:0-Vorsprung in die Partie. Sollte Dortmund so ins Rollen kommen wie beim 6:2 gegen Leverkusen am Wochenende, dürfte das keine allzu große Hypothek sein. Schon in Lissabon ließ Dortmund mehrere Möglichkeiten aus und verschoss sogar einen Elfmeter.

Auch ohne den verletzten Marco Reus gehen die Borussen als Favoriten in die Partie und scheinen ihre Torgefährlichkeit wiedergefunden zu haben. Zwölf Treffer gelangen in den jüngsten drei Ligaspielen, alleine sechs gegen Leverkusen. "Man sieht, dass der Spirit in der Mannschaft wächst. Im Moment ist es eine tolle Entwicklung", schwärmte Trainer Thomas Tuchel.

Benfica hofft auf Goalgetter

Benfica baut auf Tore des am Niederrhein aufgewachsenen Kostas Mitroglou. Griechenlands Teamstürmer hat bei seinen jüngsten 17 Einsätzen 18 Treffer erzielt. Auch im Hinspiel jubelte der 28-Jährige. Auch dank Mitroglou hat Benfica sieben Pflichtspiele in Folge gewonnen und steuert in Portugal auf das Double zu. (APA, 7.3.2017)