Paris – Ein französischer Drogenfahnder muss sich wegen des Diebstahls von fast 50 Kilogramm Kokain aus dem Präsidium der Pariser Kriminalpolizei verantworten. Der Prozess gegen den 36-Jährigen begann am Dienstag vor dem Strafgericht der französischen Hauptstadt. Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe.

Der Drogenfahnder wird verdächtigt, das bei Ermittlungen beschlagnahmte Kokain im Juli 2014 aus einem besonders gesicherten Raum der Kripo gestohlen zu haben. Er soll es dann mit Hilfe von Komplizen verkauft haben. Insgesamt sind wegen des Diebstahls zehn Menschen angeklagt, darunter auch die Frau des Fahnders und sein Bruder, der ebenfalls Polizist ist.

Will beim Glücksspiel gewonnen haben

Von dem Rauschgift im Verkaufswert von geschätzten zwei Millionen Euro fehlt bis heute jede Spur. Bei der Festnahme des Verdächtigen wurden größere Summen Bargeld beschlagnahmt. Er selbst gibt an, er habe im Glücksspiel gewonnen.

Auf Bildern einer Überwachungskamera ist nach Angaben der Anklage zu sehen, wie der Fahnder mit vollen Taschen aus dem Polizeipräsidium am Quai des Orfevres 36 kommt. Das Präsidium auf der Ile de la Cite nahe der Kathedrale Notre Dame hat unter anderem durch Filme um Kommissar Maigret Berühmtheit erlangt.

Die Pariser Kripo wurde in den vergangenen Jahren durch mehrere Skandale erschüttert. Dabei ging es unter anderem um Geheimnisverrat und die versuchte Vergewaltigung einer Touristin. (APA, 7.3.2017)