Kabul/Wien – Zum Internationalen Frauentag eröffnet Reporter ohne Grenzen (ROG) in Kabul das Zentrum für den Schutz von Journalistinnen in Afghanistan (CPAWJ). Dieses Zentrum will sich unter Leitung der afghanischen Journalistin Farida Nekzad für die Sicherheit von Frauen in Medienberufen einsetzen und ihnen helfen, gegen den sozialen Druck in einer patriarchal geprägten Gesellschaft anzukämpfen.

Journalistinnen besonders gefährdet

"Afghanistan ist entgegen vieler Behauptungen kein sicheres Land, am wenigsten für Medienmenschen", sagt Rubina Möhring, Präsidentin von Reporter ohne Grenzen Österreich. "Besonders Journalistinnen sind in hohem Maße gefährdet. Sie werden von den Taliban und dem IS verfolgt, auch weil sie sich nicht deren weiblichem Rollenbild unterordnen." Auch der gesellschaftliche Druck sei für Journalistinnen extrem hoch. Möhring: "Wir kennen die Fälle von vier Journalistinnen, die von Familienmitgliedern ermordet wurden."

Das neue Zentrum organisiert unter anderem Seminare über physische und digitale Sicherheit, will sich für die Rechte von Journalistinnen gegenüber Behörden und Medienunternehmen einsetzen und auch Ort des Austauschs sein. (red, 7.3.2017)