Allmacht Smartphone.

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Vierzig Tage vor Ostern ruft der Verzicht. Süßigkeiten, Fleisch und Alkohol sind klassische Streichkandidaten in der Fastenzeit. Doch längst ist das Fasten aus der religiösen Ecke herausgekommen und gehört für manche zum Lifestyle. Heutzutage bietet sich der Verzicht aufs Smartphone oder das Internet an – namentlich das digitale Fasten.

Das Smartphone in der Früh zu vergessen und einen ganzen Tag mal nicht auf Whatsapp, Facebook und dergleichen zu schauen grenzt fast schon an ein Aussteigerdasein light. Die konstante Berieselung mit Nachrichten und Push-Notifications ist der eine Teil des digitalen "Lärms", den anderen Teil holt man sich freiwillig, wenn man seine Social Networks durchstöbert: "Oh, Konstantin hat sein veganes Avocado-Sandwich gepostet" oder "Ah, die Jennifer hat ein Foto aus dem letzten Südostasien-Trip auf Instagram geteilt. Was ist das für ein Filter?". Zum Schauen gibt's immer was im Internet.

Askese an sich, also der Verzicht, soll ja eine reinigende Wirkung haben. Wenn's im Facebook-Chat also mal wieder zu schmutzig geworden ist, hilft es vielleicht dem einen oder anderen, sich auszuloggen und wieder klare Gedanken zu fassen. Selbstdisziplin und charakterliche Festigung erwarten sich Fastende vom Fasten. Und zwar ganz egal, ob's nun um Alkohol, Fleisch oder den Verzicht auf digitale Medien geht.

Fasten oder nicht fasten?

Haben Sie schon einen Selbstversuch in digitaler Enthaltsamkeit hinter sich? Oder fühlen Sie sich erhaben, weil das Problem eh nur die anderen haben? Mussten Sie in Ihrer Stammtischrunde schon mal ein Machtwort sprechen, damit die Smartphones vom Tisch verschwinden? Erzählen Sie im Forum, ob Sie das für Quatsch halten oder ob ein paar Tage komplett ohne digitale Zerstreuung schon eine Herausforderung für Sie wären. Bleiben Sie ehrlich. (mahr, 9.3.2017)