Salzburg – Nach der Schließung des Werks der Aluminium Lend GmbH im Dezember wird nun die tschechische MTX Group das Anlagevermögen und das Werk kaufen. Das Unternehmen möchte die Aluminiumgießerei in Lend und die Plattenerzeugung in Schwarzach weiterführen. Der Betrieb soll Anfang April mit bis zu 60 Mitarbeitern wiederaufgenommen werden.

Die Salzburger Aluminium AG (SAG) hat das Tochterunternehmen in Lend im Dezember geschlossen, 83 Mitarbeiter verloren kurz vor Weihnachten ihren Job. "Mit der SAG hat es gestern eine Einigung gegeben", sagt der Salzburger Anwalt und Masseverwalter Helmut Hüttinger im Gespräch mit dem STANDARD. Nun müssen das Konkursgericht und der Gläubigerausschuss noch dem Verkaufsvertrag zustimmen. Aufgrund des Angebots gibt sich Hüttinger optimistisch, die Verhandlungen bis Ende März zum Abschluss zu bringen. "Es ist gelungen, eine möglichst hohe Anzahl von Arbeitsplätzen zu sichern und einen angemessenen Verkaufserlös für die Unternehmenswerte zu erzielen", sagt Hüttinger. Die Verkaufssumme könne er nicht nennen.

Der Käufer, die MTX Group, ist eine in Prag ansässige Aktiengesellschaft, deren Alleinaktionär Petr Otava ist. Die Gesellschaft hält als Holding unter anderem Beteiligungen an einem Aluminiumplattenerzeuger (Al Invest) und einem großen Metallhändler (Metalimex). Mit dem Erwerb der Aluminium Lend GmbH soll die Produktpalette ausgebaut werden. Als nächster Schritt werde eine GesmbH in Österreich gegründet, die den Betrieb in Lend und Schwarzach führen soll, erläutert Hüttinger.

Investor will Produktion mittelfristig ausbauen

Vorläufig wird der Betrieb mit nur einer der beiden Gießereien in Lend fortgeführt. Mittelfristig will der Investor jedoch die Produktion wieder ausbauen. "Das Produkt, das weltweit gefragt ist, sind die Aluplatten aus Schwarzach", sagt Hüttinger. Ein wichtiger Partner bei den Verhandlungen sei auch die SAG gewesen. Der Käufer mietet für den Betrieb Grundstücke, die im Besitz der SAG sind, und die SAG sei auch Strom- und Wasserlieferant.

Der Verkauf ist ein wichtiger Schritt in dem Konkursverfahren. "Insgesamt könnte im Rahmen der Verwertung eine namhafte Quote von über 20 Prozent für die Gläubiger erzielt werden", sagt Hüttinger. Trotzdem seien noch viele Forderungen zu bedienen. Forderungen in siebenstellige Höhe seien noch einzubringen, erklärt Hüttinger. (Stefanie Ruep, 8.3.2017)