Die Verteilaktion von Robert Lugar und Martina Schenk stieß auf großes Interesse.

Foto: APA / Georg Hochmuth

Am Ende blieben dennoch einige Pfeffersprays übrig.

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Wien – Diesmal war genug da. Als das Team Stronach zum Weltfrauentag 2016 Pfeffersprays vor dem Parlament verteilte, waren die Reizgasdosen bald vergriffen – sehr zum Ärger etlicher Frauen. Bei der Wiederholung der Aktion am Mittwoch war die Partei besser vorbereitet. 1.500 Stück habe man dieses Jahr bestellt, 200 seien es im vergangenen Jahr gewesen. Am Ende sind noch welche übriggeblieben.

Und das, obwohl eine Traube aus mehrheitlich älteren Frauen schon ungeduldig auf Team-Stronach-Chef Robert Lugar und Frauensprecherin Martina Schenk wartete. Aus "Österreich" habe sie von der Aktion erfahren, sagt eine der Damen. Noch während die beiden Politiker für die Kameras posierten, drängten Wartende Fotografen und Kameraleute zur Seite, um einen guten Platz zu erlangen. Als Schenk dann mit "Jetzt stehen die Frauen im Mittelpunkt" die Verteilaktion eröffnete, war das Gedränge rund um die mit Pfefferspray gefüllten Körbe für einige Minuten groß.

Flüchtlinge und Wölfe

Die Sicherheit der Frauen leide unter dem "Zuzug fremder Kulturen" mit zweifelhaftem Frauenbild, argumentiert Lugar die Verteilaktion. Die Verknüpfung von Migration und sexueller Gewalt erklärt er so: Wenn in Wien wilde Wölfe angesiedelt würden, die dann auf Menschen losgingen, würde die Bevölkerung zu Recht erwarten, dass die Regierung etwas dagegen unternehme. Wiewohl Flüchtlinge natürlich nicht mit Wölfen zu vergleichen seien. Der vom Team Stronach verteilte Pfefferspray ist mit "Anti-Dog" gekennzeichnet.

Dass Selbstverteidigungstrainer oft von Pfefferspray als Verteidigungsmittel abraten, weil jede Waffe auch gegen das Opfer verwendet werden kann, lässt Lugar nicht gelten: "Na ja, was soll passieren?" Denn wenn der Spray den Täter nicht in die Flucht schlage, sei es ohnehin zu spät. Der Pfefferspray sei "eine total g'scheite G'schicht", findet Lugar. Beim Anbringen der Team-Stronach-Aufkleber an den Dosen habe ein Kollege im Klubbüro versehentlich die Dose geöffnet, erzählt Lugar, "das ist schon heftig". (sefe, 8.3.2017)