New York – Nach dem jüngsten Raketentest Nordkoreas hat der UN-Sicherheitsrat am Mittwoch in New York über den weiteren Umgang mit dem Land beraten. Pjöngjangs Verbündeter China forderte die nordkoreanische Regierung vor dem Treffen auf, auf künftige Tests zu verzichten. Im Gegenzug sollten die USA und Südkorea ihre jährlichen Militärübungen einstellen.

Die UN-Botschafterin der USA, Nikki Haley, nannte den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un "irrational". "Wir haben es nicht mit einer rationalen Person zu tun", sagte Haley nach der Sitzung, die hinter verschlossenen Türen stattfand. Mit Blick auf China, das eine Rückkehr an den Verhandlungstisch fordert, sagte sie, bei anderen Ländern wäre dies "kein Thema". Ohne Kim beim Namen zu nennen, sagte sie, es handle sich um eine "Person, die nicht rational handelt, die nicht klar denkt". Haley schloss jedoch Gespräche nicht vollständig aus und sagte, "alle Optionen" seien auf dem Tisch.

Raketen ins Meer geschossen

Japan, Frankreich und Großbritannien forderten vor der Sitzung, Nordkorea müsse endlich seinen Kurs ändern. Frankreich gab außerdem an, aktuell neue Maßnahmen für Nordkorea innerhalb der Europäischen Union zu planen, die Schlupflöcher in den UN-Resolutionen schließen sollten. Großbritanniens UN-Botschafter Matthew Rycroft sagte, die Militärübungen der USA und Südkoreas seien "keine Bedrohung des internationalen Friedens und der Sicherheit".

Nordkorea hatte am Montag vier Raketen ins Japanische Meer abgefeuert und damit erneut seine Nachbarländer und die USA provoziert. Das US-Pazifikkommando erklärte später, dass die USA mit der Stationierung ihres Raketenabwehrsystems THAAD in Südkorea begonnen hätten. China reagierte zunächst erbost auf die Ankündigung. Vor einer Woche hatte in der Region zudem das erste von zwei jährlichen Großmanövern der USA und Südkoreas begonnen.

Nordkorea fordert die Weltgemeinschaft immer wieder mit Raketentests heraus. Im vergangenen Jahr unternahm das isolierte kommunistische Land zwei Atomwaffentests und eine Reihe von Raketentests. Pjöngjang verstieß damit gegen mehrere Resolutionen des UN-Sicherheitsrats.

Seit dem ersten Atomwaffentest Nordkoreas im Jahr 2006 beschloss der Sicherheitsrat bereits sechs Sanktionsrunden gegen das Land. (APA, 8.3.2017)