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Windows 10: Darf es noch ein Gläschen Spam sein?

Foto: THOMAS MUKOYA / REUTERS

Über die Vor- und Nachteile von Windows 10 lässt sich trefflich streiten, was etwa auch im Forum von derStandard.at mit einer gewissen Regelmäßigkeit passiert. Während die einen die technischen Errungenschaften von Windows 10 preisen, wollen andere wieder lieber zurück zu den guten alten Windows-7-Zeiten – oder sind ohnehin gleich lieber dort geblieben. Wobei sich hingegen fast alle einig sind: Die zunehmend aggressive Bewerbung eigener Produkte innerhalb von Windows 10 nervt – und wird nun noch einmal schlimmer.

In einem aktuellen Kommentar widmet sich etwa Witold Pryjda von"Winfuture" diesem Thema. Für das Verhalten von Microsoft gebe es eigentlich nur ein Wort: Spam. Und damit nerve das Unternehmen – und zwar gewaltig.

Edge

Das prominenteste Beispiel hierfür sei, wie Microsoft den Kunden seinen Browser Edge aufs Auge drücken will. Wer es wagt, einen anderen Browser, also etwa Firefox oder Chrome, unter Windows 10 zu nutzen, bekommt nämlich laufend aufdringliche Werbung für Edge präsentiert. Es sei schon klar, dass Microsoft von der eigenen Software begeistert sei, die regelmäßigen Bekehrungsversuche nerven hingegen nur, so der Kommentator. Microsoft müsse lernen, die Entscheidungen seiner Nutzer zu akzeptieren, und daraus die nötigen Konsequenzen ziehen, und das heißt: diesen Belästigungen endlich ein Ende zu setzen.

Werbung im File Explorer.
Foto: Tall_Ships_for_Life / Reddit

Windows Explorer

Vorerst scheint die Entwicklung aber in die genau entgegengesetzte Richtung zu gehen. Schon seit einigen Monaten experimentiert Microsoft mit Werbung für seinen Cloud-Service Onedrive im Windows Explorer, seit kurzem wird dieses aber bei immer mehr Usern angezeigt. Besonders nervig dabei: Die Einblendung lässt sich an dieser Stelle nur vorübergehend entfernen. In einem Blogeintrag erläutert Windows-Experte Paul Thurrot allerdings, wie man die Werbung dauerhaft loswerden kann. Die Kurzfassung: In den Optionen zum Explorer müsse der Punkt "Show sync provider notifications" abgehakt werden.

Ausblick

Allzu große Hoffnungen sollte man sich übrigens nicht machen, dass Microsoft auf die Wehklagen seiner User hört. Immerhin hat das Unternehmen angesichts dessen, dass Windows 10 für viele Nutzer de facto kostenlos zu erhalten war, schon klargemacht, dass man künftig auch zusätzliche Einnahmequellen suchen will. Und dazu gehört eben auch Werbung. (red, 10.3.2017)