Das mitgelieferte Ladegerät des iPhones ist zwar angenehm kompakt, liefert aber nicht den maximalen Output, mit dem das Smartphone umgehen kann.

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Bei Android-Flaggschiffen gehört die Funktion mittlerweile zum guten Ton, Apple lässt damit aber noch auf sich warten: Das schnelle Aufladen des Akkus. Quickcharge, Dash Charge und eine Reihe anderer Standards wurden von den Herstellern implementiert, um ihre Handys schon nach kurzer Zeit am Ladegerät wieder bereit für einen Tag Betrieb zu machen. Der chinesische Hersteller Meizu will mit "Super mCharge" gar den Ladestand eines 3.000-mAh-Akkus in weniger als 20 Minuten von null auf 100 Prozent bringen.

Doch obwohl Apple keinerlei Schnellauflade-Feature bewirbt, lassen sich auch neuere iPhones flotter betanken. Der Weg dorthin ist im Grunde simpel, denn man braucht lediglich neues Equipment.

Mitgeliefertes Ladegerät reizt Möglichkeiten nicht aus

Das mitgelieferte Netzteil des iPhone läuft mit einer Leistung von fünf Watt bei einer Stromstärke von einem Ampere. Das Smartphone selbst versteht sich allerdings auch mit höherer Ladeleistung und somit auch Stromstärke.

Das iPhone 6S Plus akzeptiert Stromzufuhr mit bis zu acht Watt, das iPhone 7 bringt es gar auf zehn Watt. Ein chinesischer Apple-Fan hat nachgemessen und bei mehr als neun Watt eine Ladestromstärke von knapp 1,8 Ampere erreicht, berichtet der Zubehör-Hersteller EasyAcc – freilich nicht ganz uneigennützig.

Lösung 1: iPad-Ladegerät

Es reicht also, das Gerät an eine andere Energiequelle anzuhängen. So bietet sich etwa das Ladegerät der iPads an. Dieses operiert mit 12 Watt und ist offiziell auch kompatibel mit den Smartphones von Apple. Bei 9to5Mac hat man einen Vergleich durchgeführt. Während eine volle Aufladung des Akkus des iPhone 7 Plus mit dem Standard-Ladeadapter rund drei Stunden dauert, sind es mit jenem des iPad nur knapp über zwei Stunden.

Lösung 2: Ladegerät von Drittherstellern

Daneben gibt es auch eine Reihe von USB-Ladegeräten von Drittherstellern, die laut Angaben die iPhones mit höherem Output beliefern können, ohne die Geräte in Gefahr zu bringen. Ohnehin wird die Zufuhr vom iPhone eigenständig gedrosselt bzw. mit dem Ladegerät "ausgehandelt", der Einsatz von Produkten, die übliche Zertifikationen erfüllen, ist also ungefährlich.

Lösung 3: USB-Anschluss von PC und Laptop

Auch über die USB-Anschlüsse von Computern lässt sich das iPhone häufig flotter betanken. Wenngleich USB 3.0 offiziell nur bis zu 0,9 Ampere liefert, ist der Anschluss für eine Stromstärke von bis zu fünf Ampere ausgelegt. Viele Chiphersteller ignorieren daher die Konvention und ermöglichen höheren Output. Typ-C-Anschlüsse sind sogar offiziell für eine Stromversorgung mit bis zu drei Ampere spezifiziert.

Schnelleres Laden im Flugmodus

Dazu kann man selbst weitere Maßnahmen setzen, um die Ladezeit zu verkürzen. Wer eine Weile auf mobile Kommunikation am Handy verzichten kann, aber nicht komplett ausschalten will, sollte das iPhone in den Flugmodus versetzen. Durch das Deaktivieren der Funkverbindungen sinkt der Energieverbrauch des Handys deutlich, der Akku ist also schneller wieder voll.

Zukünftig Abhilfe schafft möglicherweise das nächste iPhone-Modell, das Apple am Dienstagabend vorstellen wird. Gerüchteweise könnte dieses mit einer Schnellladefunktion ausgestattet sein. (gpi, 12.09.2017)