Auf dem weitläufigen Wellness-Areal des Hotels finden sich mehrere Ruheräume wie dieser, wo man nur das Knistern des Kamins hört.

Foto: Hotel Höflehner

Was irgendwie nach einem großen Luxushotel klingt, hat dabei immer noch ein recht naturbelassenes, gemütliches Flair.

Foto: Hotel Höflehner
Foto: Hotel Höflehner

Das Yogahaus hat eine Terrasse, auf der auch Einheiten mit Experten des Hotels im Freien abgehalten werden.

Foto: Hotel Höflehner

Dabei ist der Begriff der "Alpen-Wellness" weit gefasst. Denn das etwa Yoga nicht in den österreichischen Alpen erfunden wurde, ist soweit bekannt. Praktizieren kann man es aber vor einem Bergpanorama und vor allem in der Bergluft richtig gut.

Foto: Hotel Höflehner

Das würzig-frische und doch erdige Aroma der Zirbe ist der Duft des Zimmers und des ganzen Hauses. Wenn es stimmt, was man über den Wunderbaum, der sich erst ab einer Höhe von 1.500 Metern wohlfühlt, liest, stabilisiert eine Nacht in so einem Zirbenzimmer den Kreislauf und verringert den Herzschlag. Auf dem Balkon schlägt das Herz am Morgen dafür gleich wieder höher, weil man durch die frische, klare Luft hinüber auf das Dachsteingebirge sieht, den Kufstein, den Stoderzinken und den Grimming erblickt. Einatmen und aufatmen steht auf dem Hauser Kaibling , dem Hausberg von Haus im Ennstal, ganzjährig auf dem Programm.

Das Ennstal besucht man eigentlich nicht. Man kehrt immer nur zurück. Zumindest, wenn man als Kind auf den Hängen des Hauser Kaiblings und der Planai Skifahren gelernt hat und sich eigentlich nicht an ein Leben vor den Winterurlauben erinnern kann. Im Falle von Haus im Ennstal passte das auch sprachlich gut zum heimeligen Gefühl, wenn die Eltern sagten: "Wir fahren nach Haus", bevor die Kinder samt kratzigen Pullovern, schweren Anoraks und steifen Jethosen ins Auto gepackt wurden. Und der Name Höflehner war einem in den 1980er-Jahren vom Skirennfahrer und mehrfachen Weltcupsieger Helmut Höflehner und den Höflehner-Skiliften ein Begriff.

Alpen-Wellness

Seit damals hat sich freilich nicht nur in dieser Skiregion sehr viel verändert und man erkennt nicht jeden Hang sofort wieder. Heute verbindet man mit dem Namen Höflehner zwar noch Skifahren, aber immer mehr auch viele Facetten, die sich hinter dem Schlagwort Wellness, das man als Kind gar nicht kannte, zusammengefunden haben.

Das Hotel baut diese Schiene, die auch in den Wintern, in denen der Schnee öfter aus der Kanone abgefeuert wird, als dass er vom Himmel fällt, und im Sommer seit vielen Jahren sukzessive aus. Dabei ist der Begriff der "Alpen-Wellness" weit gefasst. Denn das etwa Yoga nicht in den österreichischen Alpen erfunden wurde, ist soweit bekannt. Praktizieren kann man es aber vor einem Bergpanorama und vor allem in der Bergluft richtig gut. Wieder gilt: Einatmen. Aufatmen.

Intensiv auf Yoga gesetzt

Erst im Vorjahr eröffnete das Hotel nicht nur einen Raum für Yogabegeisterte, sondern gleich ein ganzes Panorama-Yogahaus. "In dieser schnelllebigen Zeit besteht ein großes Bedürfnis nach Entschleunigung, Bewegung und danach, die Natur und ihre Energie in sich aufzusaugen", erklärt der Chef des Hauses und Neffe des Rennfahrers, Gerhard Höflehner die Entscheidung intensiv auf Yoga zu setzen.

Das Yogahaus hat eine Terrasse, auf der auch Einheiten mit Experten des Hotels im Freien abgehalten werden. Dabei gibt es Angebote für alle: Vom Anfänger bis zum erprobten Freak sowie die Möglichkeit von Einzelcoachings. Wenn der Raum und die Terrasse frei sind, kann man aber auch ganz alleine seine Übungen in der Stille auf über 1.100 Metern Seehöhe machen. Wenn es zu kalt ist, hat das Yogahaus aus Fichten- und Lärchenholz aus der Region auch innen genug Platz und riesige Panoramafenster, um die Umgebung zu genießen.

Naturbelassenes, gemütliches Flair

In Sachen Wellness entstand schon einige Jahre vor dem Yogahaus ein 3.000 Quadratmeter großes Spa-Areal im Viersternehotel, das sich genau genommen aus einem 300 Jahren alten Bergbauernhof entwickelte. Die Menschen, die den Knapplhof damals bewirtschafteten, würden das heutige Wellnesshotel, das 2015 komplett renoviert wurde, ein eigenes Sauna-Dorf und einen Panorama-Whirlpool erhielt, wohl kaum wiedererkennen.

Was irgendwie nach einem großen Luxushotel klingt, hat dabei immer noch ein recht naturbelassenes, gemütliches Flair – auch durch den großzügigen Einsatz von naturbelassenem Holz und offenen Kaminen – ohne Kitsch und falsche Folklore. Man findet immer irgendwo in einem der Holzhäuser im Wellnessbereich einen Ruheraum oder eine kleine abgetrennte Nische, um sich wirklich zurückzuziehen.

Skifahren kann man hier natürlich auch immer noch sehr gut. Nach oder vor dem Yoga. Der erste Skilift liegt quasi gleich hinter dem Hotel. Man durchquert einen bestens ausgestatteten Skiverleih, wo man alles bekommt, was man eventuell selbst nicht dabei hat.

Kinder sind willkommen

Am Weg dorthin passiert man die Räumlichkeiten der Kinderbetreuung, wo Kinder umsorgt werden, basteln und spielen können, wenn sie einmal von ihren Eltern genug haben und diese allein auf die Piste schicken wollen. Ziemlich spannend finden die jungen Gäste, die im ganzen Haus sehr willkommen sind, auch das Rotwildgehege gleich hinter dem Hotel, wo man Hirsche bei der Fütterung ganz aus der Nähe beobachten kann.

Was man hier vielleicht weniger erwarten würde, aber sich genauso gut in die Alpen einfügt wie Yoga: kubanisches Lebensgefühl. Als letzte Neuerung hat man im Höflehner nämlich eine Cigar Lounge eröffnet, wo nach dem Skifahren kubanischer Rum zum Aufwärmen und Zigarren angeboten werden.

Skifahren kann man heuer noch bis 17. April, danach sperrt das Hotel für ein paar Wochen zu. Am 11. Mai startet dann die Sommersaison: Dann kann man wieder "nach Haus fahren". (Colette M. Schmidt, 14.3.2017)