Damaskus/Ankara- Die türkische Armee hat im Norden Syriens mehreren Berichten zufolge Truppen der Regierung beschossen. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete, türkische Soldaten hätten Grenzschutzsoldaten und Verbündete nahe der Stadt Manbij mit Raketen und Artillerie angegriffen. Es habe Tote und Verletzte gegeben.

Die oppositionelle syrische Nachrichtenseite Enab Baladi berichtete am Freitag von acht toten Grenzschützern. Die türkische Armee und mit ihr verbündete syrische Rebellen bekämpfen im Norden Syriens unter anderem die Kurdenmiliz YPG, die mit dem lokalen Militärrat von Manbij verbündet ist. Die Türkei sieht in der YPG den syrischen Ableger der verbotenen Arbeiterpartei PKK und fordert, dass die Miliz aus dem Gebiet um die Stadt abzieht. Der Militärrat von Manbij hatte vor einigen Tagen eine Zone westlich der Stadt an Grenztruppen der syrischen Regierung übergeben, damit diese einen Puffer zu den türkisch-syrischen Einheiten bilden.

Die YPG ist in Syrien zugleich der wichtigste Verbündete der US-geführten internationalen Koalition im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Die US-Armee hatte in der vergangenen Woche erklärt, sie habe ihre Präsenz in Manbij verstärkt. Dieser Schritt diene unter anderem dazu, "feindliche Handlungen" zu verhindern. Die syrischen Regierungstruppen werden in dem Krieg von Russland unterstützt, das derzeit mit der Türkei über eine Zusammenarbeit in der Syrienfrage berät. (APA, 10.3.2017)