Rom – In Italien ist am Samstag eine neue Linksbewegung gegründet worden. "Campo Progressista" (Progressives Feld) heißt die Gruppierung, die der ehemalige Mailänder Bürgermeister Giuliano Pisapia in Rom aus der Taufe gehoben hat. Die neue Partei will an den Parlamentswahlen teilnehmen, die voraussichtlich in einem Jahr stattfinden werden.

Die neue Linkskraft hofft, Stimmen links von der Demokratischen Partei (PD) um Ex-Premier Matteo Renzi zu gewinnen. Sie drängt auf eine Stärkung der sozialen Dimension der EU und auf eine Rückbesinnung auf die sozialdemokratische Tradition der italienischen Linken, die laut Pisapia in den letzten Jahren verloren gegangen sei.

"Wir wollen die Weichen für ein neues Mitte-links-Lager in Italien stellen", betonte Pisapia. Laut Medienberichten will sich auch die Präsidentin der italienischen Abgeordnetenkammer, Laura Boldrini, der neuen Gruppierung anschließen.

Renzi beginnt Vorwahlkampf

Während "Campo Progressista" gegründet wurde, beteiligten sich die Anhänger Renzis am Samstag an einer dreitägigen politischen Veranstaltung in Turin. Dabei bestätigte der Ex-Regierungschef, dass er als Premierkandidat einer Mitte-Links-Allianz bei Parlamentswahlen kandidieren werde, sollte er wieder zum Vorsitzenden seiner Demokratischen Partei gewählt werden. Bei der PD-Veranstaltung im Turiner Kongresszentrum Lingotto stellte Renzi am Samstag sein Programm für die Vorwahl am 30. April vor.

Renzi hatte vor drei Wochen das Amt des PD-Chefs niedergelegt und hofft, bei der Vorwahl wieder gewählt zu werden. Dies würde ihm die demokratische Legitimierung sichern, um als Premierkandidat um die Führung des Landes bei Parlamentswahlen anzutreten. (APA, 11.3.2017)