Die Uhr tickt: Der endgültige Ausstieg der Briten aus der EU ist nur mehr eine Frage der Zeit.

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Madrid – Großbritanniens Schatzkanzler Philip Hammond erwartet, dass der geplante EU-Austritt sein Land rund 122 Milliarden Pfund (139,83 Mrd. Euro) kosten dürfte. Der Brexit könnte aber auch die einzelnen EU-Mitgliedstaaten teuer zu stehen kommen. Auch Österreich: Die spanische Regierung kalkulierte, dass Wien 2019 rund 458,61 Millionen Euro mehr in den EU-Haushalt einzahlen müsste.

"Alle Mitgliedsstaaten werden nun wesentlich mehr in das EU-Budget einzahlen müssen, denn mit Großbritannien verlässt einer der größten Nettozahler die EU", erklärte Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy (PP) am Freitag. Seine Regierung hat die Mehrkosten für jeden EU-Mitgliedsstaat im Budget 2019 sogar berechnet: Demnach würde Deutschland rund 4,2 Milliarden Euro mehr zahlen müssen. Frankreichs Beitragszahlungen stiegen um 1,7 Milliarden, jene Italiens um 1,3 Milliarden Euro. Die Niederlande müssten nach den Berechnungen Madrids, die am Samstag von der Tageszeitung "El Pais" veröffentlicht wurden, 928 Millionen Euro Mehrkosten übernehmen, Spanien 888 Millionen.

Alles hängt nun von den Austrittsverhandlungen und der zukünftigen Struktur der Europäischen Union ab. Während EU-Budgetkommissar Günther Oettinger bisher ebenfalls davon ausgeht, dass die Nettozahler das Brexit-Finanzloch stopfen werden müssen, arbeitet man im Außenministerium in Wien an einem Konzept, demzufolge die Abgänge durch Einsparungen und Reformen hereingebracht werden sollen. (APA, 11.3.2017)