Bern – Die Schweizer Jungsozialisten treten für eine weltweite Niederlassungsfreiheit ein. Alle Grenzen sollen abgeschafft und Armut als Asylgrund anerkannt werden, heißt es in einem am Samstag in Bern präsentierten JUSO-Migrationspapier, das von der sozialdemokratischen Justizministerin Simonetta Sommaruga als "wertvoller Diskussionsbeitrag" gewürdigt wurde.

Sommaruga bezeichnete es bei der Jahresversammlung der Jungsozialisten als wichtig, dass auch über Migrationsursachen gesprochen werde. Es sei selbstverständlich, dass die Partei bei der Suche nach Lösungen teilweise zu anderen Schlussfolgerungen komme als die Regierung (Bundesrat). Die für die Asylpolitik zuständige Ministerin wies in ihrer Rede darauf hin, dass die Schweiz seit Beginn der Syrien-Krise rund 15.000 Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet aufgenommen habe, mehr als nach dem Ungarn-Aufstand 1956.

Im Rahmen des Resettlements Programms der UNO seien mehr als 5.000 besonders verletzliche Personen direkt aus Flüchtlingslagern in die Schweiz geholt worden, berichtete Sommaruga. Sie müssten kein Asylverfahren mehr durchlaufen und könnten bleiben. Nun gehe es darum, "dass jene, die hier bleiben, auch in unserer Gesellschaft ankommen", forderte Sommaruga Arbeitsmöglichkeiten für Asylbewerber. Dies stifte Sinn und fördere Kontakte mit Einheimischen, was der beste Weg sei, Vorurteile abzubauen. (APA, 11.3.2017)