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Mit Baggern wurde am Sonntag nach weiteren Verschütteten gesucht.

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Seit Jahrzehnten ist die Mülldeponie der Hauptentsorgungsort für den Abfall der rasant wachsenden Hauptstadt Addis Abeba.

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Addis Abeba – Auf einer Müllhalde am Rand der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba hat ins Rutschen geratener Abfall am Samstagabend dutzende Häuser verschüttet und mindestens 50 Menschen getötet. Bei den meisten Opfern handle es sich um Müllsammler, sagte eine Sprecherin der Stadtverwaltung am Sonntag. Die meisten Opfer seien Frauen, erklärte Bürgermeister Diriba Kuma.

Die Helfer vermuteten weitere Opfer unter den Müllmassen. Bei dem Unglück seien zahlreiche Gebäude und Hütten verschüttet worden, die Bewohner sollen nun umgesiedelt werden. Auf der Müllhalde Koshe wird seit Jahrzehnten der Abfall Addis Abebas gelagert. Für einige Jahre war sie stillgelegt, wurde aber kürzlich wieder in Betrieb genommen, weil Bauern eine geplante Deponie in ihrer Region blockiert hatten. Koshe bedeutet in der Landessprache "Schmutz". Die Stadtverwaltung baut nach Angaben ihrer Sprecherin eine neue Müllhalde, die noch nicht in Betrieb ist.

Teil eines Müllbergs gelöst

Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete von der Müllhalde, dass sich offenbar ein Teil eines Müllbergs gelöst hatte. Mehrere ärmliche Hütten auf der Mülldeponie und in einem angrenzenden Armenviertel wurden verschüttet. Aus dem Müll ragten Bauteile der zerstörten Hütten hervor.

Mit sechs Baggern wurde am Sonntag nach weiteren Verschütteten gesucht. Die Polizei musste Schaulustige von der Müllhalde fernhalten. (APA, 12.3.2017)