In der Behandlung eines Schlaganfalls zählt jede Minute: Je länger das Gehirn nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird, desto mehr Gehirnzellen sterben ab. Dies führt zu bleibenden Einschränkungen.

Schlaganfall gilt weltweit als die häufigste Ursache für bleibende Behinderungen. 53 Minuten wertvolle Zeit für das Gehirn bringt ein neues Versorgungskonzept, das ein interdisziplinäres Team von Schlaganfallforschern an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) entwickelt hat.

Am Schnürchen

Das Göttinger Konzept organisiert und beschleunigt die Arbeitsabläufe ab Eintreffen eines Patienten mit Schlaganfallbeschwerden in der Notaufnahme bis zur Behandlung. Ein Musterablauf für die Behandlung von akuten Schlaganfallpatienten koordiniert dann die Zuständigkeiten der beteiligten Ärztinnen und Ärzten, legt die wichtigsten Eckpfeiler der Behandlungsmaßnahmen fest und nennt Richtzeiten für die einzelnen Schritte zwischen Ankunft und Behandlung.

Die Auswirkungen eines so strukturierten Vorgehens auf die Zeit zwischen Einlieferung und Behandlung sowie auf die Beschwerden des Patienten hat die AG "Klinische Schlaganfallforschung" der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) ausgewertet und die Ergebnisse kürzlich in der internationalen Fachzeitschrift PLOS ONE veröffentlicht. (idw/red, 13.3.2017)

Originalpublikation:

Effects of Workflow Optimization in Endovascularly Treated Stroke Patients – A Pre-Post Effectiveness Study