Vielen Beschwerden und Protesten gab nun die französische Werbeaufsicht ARPP recht.

Foto: AFP PHOTO / Jacques DEMARTHON

Paris – Die umstrittenen und inzwischen abgehängten Schockwerbeplakate des Luxusmodehauses Saint Laurent verletzen berufsständische Regeln der Werbebranche. Zu diesem Schluss sei eine unabhängige Jury gekommen, sagte der Generaldirektor der französischen Werbeaufsicht (ARPP), Stephane Martin, am Montag.

Die Plakate waren laut früheren Angaben der ARPP bereits in der vergangenen Woche in Paris abgehängt worden. Eines der Plakate zeigt eine Frau mit gespreizten Beinen und Netzstrümpfen, ein anderes ein Magermodel, das sich auf einem Hocker abstützt. Unter Spitzenabsätzen trägt die gebeugte junge Frau Rollschuhe.

Keine Sanktionen

Zahlreiche Beschwerden von Privatpersonen und Vereinigungen seien berechtigt, so Martin. Die umstrittenen Fotos setzten das Bild von Frauen in der Gesellschaft herab. Die Jury sei auch der Auffassung, "dass die Bilder Stereotype der Frau als Sexobjekt nutzen und fördern" und sexistische Verhaltensweisen aufwerten würden. Auch die Magerkeit einer Frau auf den Bildern sei Thema gewesen.

Die Beteiligten haben nun laut Martin rund zwei Wochen Zeit, um Einwände oder Bemerkungen zu formulieren. Die Entscheidung sei nicht mit Sanktionen gegen das Haus Saint Laurent verbunden. Die Kritik wende sich gegen die Werbekampagne, nicht gegen das Unternehmen, das zum Luxuskonzern Kering gehört. (APA, 14.3.2017)