Am Donnerstag wird im OK die neunte Auflage des Nextcomic-Festivals eröffnet. Neben Linz sind auch Steyr, Traun und Steyrermühl Schauplätze von Ausstellungen, Installationen, Workshops, Filmen, Vorträgen et cetera, die wie üblich eine weiten Bogen von Graphic Novels, Kindercomics, digitalen Comics, Kunstcomics bis zu Graffitis, Illustrationen, Cartoons und Animationsfilmen spannen.

Im Zentrum vieler Veranstaltungen steht das Thema Roboter. Das Sujet des "künstlichen Menschen" war im vorigen Jahrhundert ein wichtiges Strukturelement des Science-Fiction-Genres, inzwischen bestimmt es unsere Lebenswelt. Im Ursulinenhof (Vereinigung der Kunstschaffenden) zeigen 18 Künstler, darunter der Sprayer Erich Willner aka Shed, eine Schau an der Schnittstelle zwischen Kunst und Comic: Roboter vereinen sich mit Menschen, Mischwesen und Maschinen – eine Auseinandersetzung mit den mythologischen Wurzeln der künstlichen Menschen.

Dazu passend hat das Wiener Kollektiv Seybot – gemeinsam mit ungarischen Comicschaffenden (Petra Lilla Marjai, Soma Sebesvári, Attila Stark, Borbála Rumi u. a.) – ein eigenes Heft zum Roboterthema im speziellen Druckverfahren Risografie produziert. In der Donnerstag-Nightline im Kapu spielt Alleinunterhalter Synthe Kurt live mit Keyboards, Drumcomputer und Mundarttexten, danach verlegen ungarische Comiczeichner Platten.

Mit österreichischer Zeitgeschichte beschäftigen sich Texter Fritz Schindlecker und Zeichner Reinhard Trinkler in der Graphic Novel Heinz Fischer und die Zweite Republik (Ueberreuter 2016): Der Exbundespräsident ist zur Eröffnung persönlich anwesend. Besonders gewürdigt wird einer der wichtigsten Erwachsenencomiczeichner, der Italiener Guido Crepax (1933-2003), der 1965 mit der Figur Valentina eine Heldin in Gestalt einer emanzipierten Fotoreporterin geschaffen hat (Avant-Verlag). Zudem adaptierte er Literaturvorlagen wie Frankenstein oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde. (dog, 14.3.2017)