Washington/Seoul – Die Militärchefs der USA und Südkoreas haben vor Provokationen Nordkoreas gewarnt und über eine mögliche Antwort darauf beraten. Beide hätten darüber gesprochen, dass die Führung in Pjöngjang auf das gemeinsamen Marinemanöver von USA und Südkorea reagieren und "provozierende Aktionen" starten könne, teilte das Büro des US-Stabschefs Joseph Dunford am Dienstag mit.

Dunford habe mit seinem südkoreanischen Kollegen gut eine halbe Stunde lang telefoniert und "Möglichkeiten einer Antwort" diskutiert.

"Ziemlich angespannt"

Unterdessen hat China alle beteiligten Parteien zur Rückkehr an den Verhandlungstisch aufgerufen. Die Lage auf der koreanischen Halbinsel und in der Region sei in jüngster Zeit "ziemlich angespannt", sagte Regierungschef Li Keqiang auf einer Pressekonferenz zum Abschluss der Jahrestagung des Volkskongresses am Mittwoch in Peking.

Alle müssten zusammenarbeiten und die Spannungen durch Dialog abbauen. "Niemand will Chaos vor seiner Haustür sehen", sagte der Premier. China ist der einzige Verbündete, den das abgeschottete Nordkorea hat. Die Regierung in Peking hat aber verärgert auf die wiederholten nordkoreanischen Raketen- und Atomtests reagiert.

Die USA und Südkorea haben am 1. März ein Marinemanöver begonnen, durch das sich Nordkorea provoziert fühlt. Nordkorea hatte am Dienstag den USA mit einem "erbarmungslosen" Angriff gedroht, sollte ihr Marineverband im Zuge des Manövers die nordkoreanische Souveränität verletzen.

Nach Angaben Südkoreas hat das Manöver mit den USA einen ähnlichen Umfang wie die gemeinsame Übung im vergangenen Jahr. 2016 hatten 17.000 US-Soldaten und mehr als 300.000 südkoreanische Soldaten an dem Manöver teilgenommen. (APA/Reuters, 15.3.2017)