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Google Chrome.

Foto: Mark Lennihan / AP

Vor wenigen Tagen hat Google mit der Auslieferung von Chrome 57 begonnen. In einem aktuellen Blogeintrag geht Google nun auf eine zentrale Verbesserung in der aktuellen Version ein, und diese ist dazu geeignet, viele Chrome-User zu erfreuen.

Reduktion

Chrome 57 soll den Stromverbrauch des Browsers spürbar reduzieren. Möglich wird das, indem im Hintergrund geöffnete Seiten ab sofort deutlich weniger Systemressourcen zur Verfügung gestellt bekommen als bisher. Maximal ein Prozent der gesamten CPU-Last darf jetzt in Summe von Background-Tabs erzeugt werden, so Google. Zum Vergleich: Bisher sorgten Hintergrundseiten laut Google im Schnitt für rund ein Drittel des gesamten Stromverbrauchs der Desktop-Variante des Browsers.

Budget

Mit der neuen Version gibt es nun also ein fixes CPU-Budget, das für alle Hintergrundseiten zur Verfügung steht. Damit das auch eingehalten werden kann, verschiebt Chrome im Bedarfsfall die Timer der Seiten beziehungsweise bündelt sie. Eine Ausnahme macht man lediglich für zwei Arten von Anwendungen: jene, die im Hintergrund Musik abspielen, und solche, die konsistent die Internetverbindung – etwa für Videochat via Websockets und Web-RTC – aufrechterhalten müssen, damit diese nicht abreißt.

Ausblick

Google betont dabei, dass die aktuellen Beschränkungen nur ein erster Schritt sind. Langfristig sollen Hintergrundseiten automatisch in einen kompletten Ruhezustand versetzt werden. Unbedingt notwendige Tasks sollen dann ausschließlich über fixe Schnittstellen für Service Workers abgewickelt werden. Laut den aktuellen Pläne ist dieser Schritt aber erst für das Jahr 2018 vorgesehen.

Webentwicklung

Parallel dazu bringt Chrome 57 einige Verbesserungen für Entwickler. Mit dem CSS Grid Layout werden neue Möglichkeiten für das Webdesign geschaffen. Das Media Session API erlaubt wiederum Entwicklern eine bessere Integration mit Android, um bei der Medienwiedergabe Kontrollelemente samt Cover Art im Benachrichtigungsbereich des mobilen Betriebssystems anbieten zu können.

Bessere Integration mit Android dank Media Session API.
Grafik: Google

Dazu kommt dann noch die Unterstützung für Web Assembly, wie sie vor kurzem auch bei Firefox Einzug gehalten hat. Das soll für Performance-kritische Teile von Web-Anwendungen genutzt werden, da Web Assembly in vielen Fällen deutlich schneller als Javascript ist. Hinter der neuen Technologie stehen praktisch alle relevanten Browserhersteller.

Sicherheit

Außerdem schließt Chrome 57 natürlich wieder einige Sicherheitslücken, 36 sind dieses Mal zusammengekommen. Eine als "kritisch" klassifizierte Lücke findet sich diesmal aber nicht in der Liste.

Die neue Version wird bereits seit einigen Tagen als Update an sämtliche bestehenden Nutzer unter Windows, Linux und MacOS ausgeliefert, die Android-Version sollte in Kürze folgen. (Andreas Proschofsky, 15.3.2017)