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1,2 Millionen Asylverfahren wurden im Vorjahr in der EU zugelassen.

Foto: REUTERS/Lyle Stafford/File Photo

Brüssel/Wien – Die Europäische Union hat nach offiziellen Zahlen von Eurostat im Jahr 2016 insgesamt 1,2 Millionen Asylanträge registriert. Das ist geringfügig weniger als im Rekordjahr 2015 mit 1,27 Millionen.

Spitzenreiter war Deutschland mit 722.265 Asylwerber. Danach folgen Italien (121.185), Frankreich (75.990), Griechenland (49.875) und Österreich (39.860). Im Verhältnis der Asylwerber zur Einwohnerzahl liegt ebenfalls Deutschland mit 8.789 erstmaligen Bewerbern voran, dahinter kommt Griechenland (4.625) und schon auf Platz drei Österreich mit 4.587.

Etwa 30 Prozent der erstmaligen Asylbewerber stammten aus Syrien. Von den 334.800 Syriern, die 2016 zum ersten Mal einen Asylantrag in der EU einreichten, wurden fast 80 Prozent in Deutschland registriert.

Hohe Zahl durch Verzögerung bei Antragszulassung

Bei den meisten Fällen in dieser Statistik handelt es sich allerdings nicht um das Jahr der jeweiligen Ankunft oder Antragstellung, sondern um die Zulassung. Laut der Grenzschutzagentur Frontex kamen im Jahr 2015 mehr als 1,8 Millionen Menschen in EU-Staaten an, 2016 nur mehr 500.000. Weil Deutschland ähnlich wie Österreich aber nicht alle Anträge sofort zum Verfahren zulässt, erhöhte sich dort die Zahl der angenommenen Ansuchen im Folgejahr erheblich – von 441.800 im Jahr 2015 auf 722.265 im Jahr 2016. Die meisten dieser 2016 zugelassenen Anträge wurden jedoch bereits 2015 gestellt.

In den meisten anderen Ländern gingen die Antragszahlen deutlich zurück: in Schweden von 156.110 auf 22.330, in Ungarn von 174.435 auf 28.215 oder in Österreich von 85.505 auf 39.860. Starke Steigerungen gab es lediglich in Italien (von 83.245 auf 121.185) und Griechenland (von 11.370 auf 49.875). (APA, red, 16.3.2017)