Darmstadt/Wien – Ein Jahr nach dem Start der Mission ExoMars hat die Sonde des Forschungsprojekts ein wichtiges Manöver auf ihrer Bahn um den Roten Planeten begonnen. Der Trace Gas Orbiter (TGO) habe mit der Atmosphärenbremsung begonnen, teilte die europäische Raumfahrtagentur Esa am Donnerstag mit. Innerhalb eines Jahres soll eine kreisförmige Umlaufbahn in rund 400 Kilometern Höhe erreicht werden.

European Space Agency, ESA

Mit ExoMars suchen die Esa und ihr russischer Partner Roskosmos nach Spuren von Leben auf dem Roten Planeten. Der Orbiter war am 19. Oktober in eine Marsumlaufbahn eingeschwenkt. Er soll unter anderem nach Methan in der Atmosphäre suchen. Ein Nachweis des Gases könnte auf biologische Aktivität auf dem Mars hinweisen.

Zweite Phase 2020

Im November erreichten die ersten Aufnahmen der Marsoberfläche durch das Kamerasystem von TGO die Erde und begeisterten Forscher ob ihrer Qualität. Anfang März wurden die Instrumente an Bord der Sonde noch einmal ausführlich getestet, dabei wurden unter anderem verschiedene Einstellungen für die künftigen Messoperationen überprüft und Instrumente kalibriert.

Die wissenschaftliche Hauptphase soll Ende 2017 beginnen. TGO soll dann unter anderem die Atmosphäre analysieren und nach Methan suchen. Zudem sucht TGO mit einem Neutronendetektor nach Eis unter der Oberfläche. Die Sonde soll bis mindestens 2022 um den Mars kreisen.

Das Milliardenprojekt ExoMars war Mitte März 2016 gestartet. Das Testmodul Schiaparelli war dann im Oktober bei einem Landeversuch auf dem Mars zerschellt, ein Fehler des Navigationssystems wurde später als Ursache ermittelt. Dennoch wollen Esa und Roskosmos an der Fortführung der Mission festhalten: In einer zweiten Phase soll 2020 ein Rover mitsamt einer Landeplattform auf den Roten Planeten gebracht werden, um Untersuchungen der Marsoberfläche sowie Bohrungen durchzuführen. (red, APA, 16.3.2017)