St. Pölten – Die vor kurzem in St. Pölten festgenommene Gruppe Terrorverdächtiger soll sich regelmäßig im islamischen Gebetsraum der St. Pöltner Uniklinik getroffen haben. Dreimal pro Woche soll dort "Werbung" für den "Islamischen Staat" (IS) und den Jihad in Syrien gemacht worden sein. Zudem habe es Pläne für einen Überfall auf ein Waffengeschäft gegeben, berichtete der "Kurier" am Freitag.

Karl Wurzer, Sprecher der Staatsanwaltschaft, bestätigte lediglich, dass sich die Verdächtigen getroffen und miteinander kommuniziert hatten. Beim Landesamt Verfassungsschutz habe man "keine Freude, dass Informationen veröffentlicht werden, die die Ermittlungen gefährden", sagte dessen Leiter Roland Scherscher zur APA.

Salafistische Bücher beschlagnahmt

Am 6. März waren Festnahmen von fünf Verdächtigen erfolgt. Vier davon sind ebenso wie ein in der Woche darauf festgenommener junger Mann in U-Haft. Bei den Hausdurchsuchungen wurden diverse Datenträger sichergestellt, laut der Tageszeitung aber auch "Dutzende einschlägige salafistische" Bücher.

Dem Bericht zufolge hatte es zu Jahresbeginn einen Hinweis auf einen 19-Jährigen gegeben, der sich zunehmend radikalisiert habe und unter anderem gemeinsam mit zwei gebürtigen Tschetschenen und einem Mazedonier bei Missionierungsversuchen auf der Straße in Erscheinung getreten sei. Der junge Mann, der auch einen "ungläubigen" Kollegen bedroht haben soll, sei in einem Ausbildungszentrum aufgefallen, das die Polizei eingeschaltet habe. In einer Whatsapp-Gruppe sollen die Verdächtigen unter anderem Fotos der Terrormiliz ausgetauscht haben. (APA, 17.3.2017)